Zum dritten Samstag in Folge hatten in Frankreich die sogenannten Gelbwesten zu Protesten aufgerufen. Wie schon am Wochenende zuvor fand eine zentrale Demonstration auf den Champs-Elysées statt. Dieser Protest hatte sich ursprünglich an der geplanten Erhöhung der Treibstoffsteuern entfacht. Insbesondere Menschen aus dem ländlichen Raum machen sich Sorgen um ihre dadurch sinkende Kaufkraft.
Laut den Behördenzahlen blieb die Beteiligung an den Protesten frankreichweit zwar hoch, doch sie sank von rund 280.000 Menschen am ersten Protestwochenende auf knapp 140.000 am Samstag.
In Paris und an anderen Orten in Frankreich eskalierte die Situation erneut. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizei und Zerstörungen. Dabei wurden auch Gebäude angegriffen, die symbolisch für Geld oder Staatsmacht stehen, etwa Banken und die Präfektur im südfranzösischen Le Puy en Velay.
Auch in der Politik spitzten sich die Reaktionen auf den Protest zu. OppositionspolitikerInnen von Links und Rechtsaussen beriefen sich nach dem Wochenende auf den Protest, um Neuwahlen zu fordern. Beim Innenministerium wiederum wurde zumindest für kurze Zeit laut darüber nachgedacht, den Ausnahmezustand wieder zu verhängen.
Im Punkt12 am Montag gab unser Frankreich-Korrespondent Bernard Schmid wieder Einschätzungen über diese neuesten Entwicklungen in diesen sozialen Protesten. Im Interview geht es wieder darum, wie rechts oder wie links sich dieser Protest mittlerweile entwickelt.