„Die Geschichte und die aktuellen Erfahrungen lehren uns, dass Kriege unendliches Leid verursachen und das zerstören, was uns als Menschen und als Gesellschaft wichtig ist und zusammenhält. Kriege hinterließen auch in Freiburgs Geschichte unzählige Tote und Ruinen.
Aber es geht auch anders: 1713 hisste der mutige Freiburger Stadtschreiber Franz Ferdinand Mayer nach mehrwöchiger französischer Belagerung weiße Fahnen, um die Einwohner und die Stadt zu schützen. Stadtvertreter konnten mit dem französischen Befehlshaber eine gewaltlose Stadtübergabe vereinbaren und Freiburg so vor vielen weiteren Toten, zunehmender Zerstörung und Plünderung bewahren. Weltweit gibt es zahlreiche Beispiele für erfolgreichen gewaltlosen Widerstand gegen militärische Aggressionen, Besatzungen und diktatorische Regime. Wir haben die Vision von Freiburg als einer Stadt, die sich in allen Bereichen für Frieden einsetzt, die aktive Beiträge gegen Militarismus und Krieg leistet, die sich für Demokratie und Menschlichkeit einsetzt, sich Faschismus, Rassismus und Nationalismus entgegenstellt, die sich zivil und gewaltfrei verteidigt und die den Status einer völkerrechtlich geschützten Stadt anstrebt: Freiburg wird zur Friedensstadt!“
So der Aufruf von Friedensaktivist:innen initiiert von Jürgen Grässlin; und Günter Rausch. Zum Gründungstreffen ins DGB Haus kamen zahlreiche Menschen aus Gruppen der Friedensbewegung. 10 Ziele und Maßnahmen formuliert der Appell.
Punkt 9 will Freiburg zur Modellstadt für eine gewaltfreie, soziale Verteidigung machen. Wir haben darüber mit Christoph Besemer von der Werkstatt für gewaltfreie Aktion gesprochen.