Stromkrise in Gaza

Stromkrise in Gaza

Seit Wochen leiden die Menschen in Gaza unter einer Stromkrise. Die Versorgung reicht für gerade einmal 4 bis 6 Stunden am Tag, dann aber zum Teil mitten in der Nacht, wenn die Menschen nichts davon haben. Gegen die schlechte Versorgungslage gab es bereits größere Proteste.

Die Stromversorgung ist neben der prekären Wasser- und Lebensmittelversorgung eines der Hauptprobleme in Gaza. Das einzige eigene Kraftwerk, das 2014 während des Gazakriegs massiv beschädigt wurde, produziert täglich derzeit etwa 30 Megawatt, während Israel 120 und Ägypten weitere 30 Megawatt liefern. Insgesamt stehen also 180 Megawatt zur Verfügung – der tägliche Bedarf liegt aber bei 450 bis 500 Megawatt, berichtet Der Standard.

Auch die Konflikte zwischen der in Gaza regierenden radikalen Hamas und der etwas gemäßigteren Fatah im Westjordanland tragen zur angespannten Lage bei. Treibstofflieferungen würden reduziert, wirft die Hamas der Fatah-Regierung vor, während von der anderen Seite Klagen kommen, die Hamas hätte die Steuererleichterungen auf Treibstoff einfach selbst einbehalten und nicht an die VerbraucherInnen weitergegeben.

Eine Millionenspende des mit der Hamas befreundeten Emirats Katar hatte Mitte Januar die Lage zwar etwas verbessert. Nach wie vor sind die Menschen, aber auch Institutionen wie Krankenhäuser unterversorgt. Eine dauerhafte Lösung ist nicht in Sicht.