In Freiburg wurde die seit langem leerstehende Fehrenbachallee 52 im Stühlinger in der Nacht vom 6. auf dem 7. Dezember 2025 erneut, diesmal wohl eher symbolisch, besetzt. Zur Aktion bekannten sich die "autonomen Weihnachtswichtel", die vor wenigen Tagen schon eine Villa in der Maria Theresia Straße 3 in der Wiehre symbolisch besetzt hatten. Am Sonntag war auf der Fassade der Fehrenbachallee 52 noch zu lesen: "2x mal besetzt, 6 Jahre her, immer noch leer". Früher wurde das Gebäude, das neben einer Art Wohngebäude auch noch einen großen hallenartigen Rückbau aufweist, von der Umwelt- und Gewerbepolizei genutzt. Es gehört dem Land Baden-Württemberg. Das seit vielen Jahren leerstehende Geäude, das auch eine Großkücke beinhaltet, wie aus Berichten der vergangenen Besetzungen hervorgeht, war 2019 von der Gruppe "Wohnraum gestalten" besetzt worden. Auf dem noch existierenden Blog der Gruppe, gibt es weiterhin zahlreiche Infos zu Hausbesetzungen der letzten Jahre in Freiburg. Auf dem Blog der "autonomnen Weihnachtswichtel" sieht man noch ein aufgehängtes Transparent, auf dem zu lesen ist: "Leerstand nutzen, statt Wälder roden - auch ein Jahr später - Dieti lebt!" In einer Pressemitteilung kritisiert die Gruppe das "pseudo-grüne Bauprojekt Dietenbach", für das über 3.500 Bäume im Langmattenwäldchen gerodet worden seien. "Dabei wurde ein intaktes Ökosystem und Naherholungsgebiet zerstört, das wichtige Funktionen für das Stadtklima erfüllt. Solche Flächen werden immer wichtiger in Zeiten der Klimakatastrophe, dabei gibt es immer weniger davon - Hauptgrund: Rodung für neue Flächenversiegelung", erklärt die Gruppe.
Vom 30. 11.25 auf den 01.12.25 hatte die Gruppe bereits eine Villa in der Maria Theresia Straße 3 in der Wiehre symbolisch besetzt, die im November 2024 ebenfalls schon einmal kurzfristig besetzt worden war. Zur Besetzung in der Wiehre hatten die Weihnachtswichtel in einer Presseerklärung geschrieben: "Während in der Adventszeit viel von Nächstenliebe geredet wird, frieren andere auf den Freiburger Straßen und fühlen sich von Politik und Gesellschaft im Stich gelassen. Um diese hohlen Worte zu füllen, wollen wir gerade jetzt für Umverteilung und geöffnete Türen sorgen.", so Mary-Noelle Schnee. Zu wenig Sozialwohnungen, teure Luxusneubauten und eine verfehlte Wohnungspolitik führen zu einer Zuspitzung des Wohnungsmarktes. Während in Freiburg - auch große - Häuser leerstehen, spitzt sich die Wohnungskrise immer weiter zu. Freiburg liegt schon länger bei den teueresten Mieten Deutschlands auf Platz 4, der durchschnittliche Quadratmeter Wohnraum kostet zum Mieten derzeit über 17€. Nach einer Eigenbedarfskündigung ein neues Zimmer oder Wohnung zu finden scheint vielen so gut wie unmöglich. Besonders für prekär Beschäftigte oder Sozialleistungsempfänger*innen. Einige müssen daher aus Freiburg wegziehen oder notdürftig bei Bekannten unterkommen. Letzteres taucht als verdeckte Wohnunglosigkeit in keiner Statistik auf. Wieder andere landen auf der Straße. "Und das alles passiert, während sogar Villen leerstehen und nur als Wertanlage genutzt werden! Die Häuser denen, die drin wohnen! Denen, die sie brauchen!" so Schnee weiter." Auch die badische Zeitung hatte über die symbolische Besetzung berichtet und davon gesprochen, dass das Haus seit "Jahrzehnten" leerstehe. (FK)
