Türkei bombardiert Kurd*innen in Irak und Syrien

Türkei bombardiert Kurd*innen in Irak und Syrien

Die türkische Luftwaffe hat in der Nacht Ziele in Irak und Syrien angegriffen. Nach Angaben der türkischen Regierung wurden Ziele der PKK und von ihr nahestehenden Organisationen angegriffen. Ausbildungslager, Stützpunkte und Munitionslager seien getroffen worden. Die prokurdische Webseite Sendika.org veröffentlichte ebenfalls einen ersten Bericht. Demzufolge wurde wieder einmal das Flüchtlingslager Mahmur im Irak getroffen. In Mahmur leben seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts kurdische Flüchtlinge aus der Türkei. Außerdem sollen 20 Flugzeuge vier Dörfer in der Region Shengal angegriffen haben. Shengal, arabisch Dschebel Sindschar ist eine Region im Irak, die nahe der Grenze zu Syrien liegt. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus kurdischen Jesid*innen. Nach dem Völkermord an den Jesid*innen durch den Islamischen Staat, bekamen sie Hilfe von der PKK und der syrisch-kurdischen YPG-Miliz. Dies hat der PKK in der Region einen großen Auftrieb gegeben. Laut dem ersten Statement von Sendika.org wurden Menschen bei den Luftangriffen verletzt.

 

Neben militärischen Gründen könnten die Angriffe auch ein wenig mit Ablenkung zu tun haben. Erdogan weiß anscheinend kein anderes Mittel mehr gegen die galoppierende Inflation als den Chef der Statistikbehörde zu entlassen, den erst vor weniger als einem Jahr eingesetzt hat. In Deutschland wurde in zahlreichen Städten zu Protesten aufgerufen. IN Freiburg heute um 17 Uhr am Platz der Alten Synagoge.