Äthiopien: Tote bei Protesten und Unruhen nach Mord an politisch engagiertem Sänger

Äthiopien: Tote bei Protesten und Unruhen nach Mord an politisch engagiertem Sänger

Bei Protesten nach dem Mord an dem beliebten Sänger und politischen Aktivisten Hachalu Hundessa sollen 81 Menschen gestorben sein. Nach Angaben des Polizeichefs der Region Oromia wurden auch drei Polizisten einer Spezialeinheit getötet. Außerdem sagte der Polizeichef, dass auch eine Handgranate auf das Haus der Familie von Hachalu Hundessa geworfen wurde. Ein Onkel des Ermordeten soll durch die Explosion gestorben sein. Aufgrund der Unruhen nach dem Mord am Montag hat die Regierung bereits am Dienstag alle Internetverbindungen unterbrochen. Auch der Oppositionspolitiker Jawar Mohammed wurde festgenommen.

 

Jawar Mohammed gehört wie der ermordete Sänger der Volksgruppe der Oromo an. Die Oromo stellen etwa ein Viertel der Bevölkerung im multisprachlichen und multiethnischen Äthiopien. Dominant sind aber die Amharen, die etwas über ein Viertel der Bevölkerung stellen. Die Amharen sind überwiegend äthiopisch-orthodoxe Christ*innen während es unter den Oromo viele Muslime gibt. Beide Gruppen sprechen nur entfernt verwandte Sprachen.

 

Äthiopien hatte in den letzten Jahren Fortschritte bei der Verwirklichung der Menschenrechte gemacht, viele politische Gefangene wurden freigelassen, doch mittlerweile droht ein Rückschlag.