Paris: Umweltaktivisten besetzen und verzieren BlackRock-Büros neu

Umweltaktivisten besetzen und verzieren BlackRock-Büros neu

In Paris haben am gestrigen Montag rund hundert Umweltaktivistinnen die Büros des Vermögensverwalters BlackRock zeitweise besetzt und neu verziert. Die Bewegung "Youth for Climate" wollte mit dieser Besetzung auf die Passivität von Unternehmen und Staaten beim Klimawandel aufmerksam machen.

Bilder und Videos zeigen, wie die Büroräume mit Graffitis verziert werden, die auf die ökologische Unverantwortung von BlackRock hinweisen sollen. In einem Flugblatt erklären die Aktivistinnen, dass sie angesichts der klimapolitischen Passivität von Staaten und Unternehmen "angreifen" wollen statt wie bislang nur zu verteidigen.

Die Aktivisten kamen am Nachmittag heraus, kurz bevor die Polizei gewaltsam intervenieren wollte. Die Polizei nahm anschliessend ein Dutzend Personen fest. Sie wirft ihnen Beteiligung an einer unangemeldeten Demonstration, Sachbeschädigung und vorsätzliche Gewalt gegen die Sicherheitsverantwortliche des Gebäudes vor.

BlackRock ist der weltweit grösste Vermögensverwalter und hat mehr als 7.000 Milliarden Dollar in diversen Fonds und Unternehmensbeteiligungen investiert. Ein zivilgesellschaftliches Bündnis in den USA wirft BlackRock vor, das Unternehmen sei trotz des grünen Anstrichs mancher Ankündigungen gegen Kohle weiterhin der erste Investor in Ölkonzernen und bei der Rodung des Amazonas-Regenwalds.

BlackRock steht in den letzten Monaten auch in Frankreich in der Kritik wegen seines Einflusses auf Wirtschaft und Politik. Bereits Anfang Januar waren Protestierende in seine Büros eingedrungen. Sie bezichtigen das Unternehmen, bei der Vorbereitung der Rentenreform mitgemischt zu haben. Ihr Vorwurf gegen BlackRock lautet, das Unternehmen erhoffe sich mehr Geschäfte mit kapitalbasierten Rentenfonds, dadurch dass die Regierung beim öffentlichen Rentensystem kürzt.

(mc)