Die Vergewaltigung und Tötung einer Freiburger Studentin wird immer noch breit auf Bundesebene diskutiert und wurde insbesondere nach der Festnahme wahrscheinlichen Täters zum Anlass für zahlreiche rassistische und xenophobe Äußerungen genommen. Darüber hinaus ist eine Debatte über die Einführung erweiterter DNA-Analysen entbrannt, die maßgeblich von Politikern aus dem Südwesten (v.a. vom badenwürttembergischen Justizminister Guido Wolf und dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobel) sowie den Freiburger Ermittlungsbehörden (v.a. Polizeichef Bernhard Rotzinger und Kripo-Chef Peter Egetmaier) angestoßen wurde. Sie vertreten die Ansicht, dass sowohl im Freiburger Fall wie auch in anderen Fällen eine schnellere TäterInnen-Ermittlung durch die Untersuchung des DNA-Materials nach Haar-, Haut- und Augenfarbe sowie sogenannter biogeographischer Herkunft möglich sei bzw. gewesen wäre.
Dass diese erweiterten DNA-Analysen allerdings keineswegs so zuverlässig sind wie häufig dargestellt und dass sie die Gefahr von Fehlinterpretationen und darauf folgenden Stigmatisierungen bergen, hat nun eine Gruppe von WissenschaftlerInnen der Universität und anderer Universitäten in einem offenen Brief dargelegt. im Interview sprechen wir mit Prof. Veronika Lipphardt, die den offenen Brief mitverfasst hat und am Freiburger University College zur Geschichte der Lebenswissenschaften forscht.
Der offene Brief kann hier eingesehen werden: https://stsfreiburg.wordpress.com/