Statt sein Erbe für sich zu genießen, entschloss sich Osman Kavala, Mäzen der Kunst- und Kulturszene der Türkei zu werden und ja, ein unbedingter Freund einer nationalistischen Einheitskultur und autoritärer Herrschaft war er auch nicht. Dann kam plötzlich der Vorwurf, er habe die Gezi-Proteste organisiert, obwohl das damals schon vier Jahre her war. Ein Freispruch folgte und flopp eine ganz neue, nicht weniger absurde Anklage. Mittlerweile ist Kavala bereits über vier Jahre in Untersuchungshaft, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte längst seine sofortige Freilassung gefordert hat, ebenso wie der Europarat. Radio Dreyeckland sprach mit der Türkeiexpertin von Amnesty International, Amke Dietert.