Italien: Versöhnungsprozess als horizontale Gerechtigkeit: Wenn aus Funktionen Menschen werden und 'die da' Gesichter bekommen

Wenn aus Funktionen Menschen werden und 'die da' Gesichter bekommen

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Wie berichtet, stellte sich am vergangenen Samstag im Kommunalen Kino eine Initiative aus Italien vor, die Jahrzehnte nach den Anschlägen der sogenannten bleiernen Jahre einen Versöhnungsprozess in Gang gesetzt hat. Opfer der Anschläge bzw. deren Angehörige haben begonnen, sich mit denen zu treffen und zu verständigen, die für diese Anschläge verantwortlich waren. Darunter sind sowohl Beteiligte und Betroffene der Anschläge linker als auch rechter bewaffneter Gruppen. Außerdem beteiligen sich sogenannte Garanten und Zeugen, die diese Versöhnung in die Öffentlichkeit und in die kommenden Generationen tragen sollen. In Freiburg sprachen Agnese Moro, die Tochter des 1978 von den Roten Brigaden entführten und erschossenen christdemokratischen Politikers und Regierungschefs Aldo Moro sowie Adriana Faranda und Franco Bonisoli, beide ehemalige Mitglieder der Roten Brigaden und an der Entführung beteiligt. Begleitet wurden sie von den drei MediatorInnen der Versöhnungstreffen, dem Initiator und Jesuitenpater Guido Bertagna, der Juristin Claudia Mazzucato und dem Kriminologen Adolfo Ceretti sowie einem der Garanten, dem Strafrechtsprofessor Gabrio Forti. Ein Bericht mit O-Tönen von der dreistündigen Veranstaltung.

Den Mitschnitt der gesamten Präsentation könnt Ihr hier - allerdings nur in italienischer Sprache - nachhören.