Auf 1.10.2014 wird für die Wohnungen der FSB , die - teils schon lange- aus den sozialen Bindungen gefallen sind, eine neue Mieterhöhungsrunde anstehen. Teilweise bis zu 125 €/Monat fallen dann bei manchen der Wohnungen, die in den letzten 3 jahren nicht erhöht wurden, an! Für den FSB Chef Klausmann, der mit Billigung der gemeinderätlichen Aufsichtsräte lieber für eine Eigentumswohnungsbauquote von teilweise über 50% die Mieterlöse verwendet, stellt die "bloß" 15 % -ige Erhöhung wie einen Gnadenakt dar. Er kann es so machen, weil die Berliner GroKO immer noch keine wirksame Mietsteigerungsbremse eingeführt hat und der Gemeinderat so mehrheitlich halsabschnerisch ist, wie er nun mal ist.
Gegen die anstehende Mieterhöhungswelle sollte etwas getan werden! Von und für allle MieterInnen in Freiburg. Soweit so gut.
Die BI Wohnen ist ein Menschrecht (WIM) hat nun durch ihren Vortsand (?) ein Protestschreiben gegen Mieterhöhungen.pdf aufgelegt. Leider tut sie recht wenig dafür, das die Unterschriftensammlung auch außerhalb der FSB/FSI Mieter zu einem Riesenerfolg werden kann.
Die preistreibende Funktion der knapp 7500 "freien" FSB/FSI Wohnungen (von ca. 72.000 Mietwohnungen in Freiburg), die spiralförmige Wucht von Mieterhöhungen dieser beiden Gesellschaften für alle Mietwohnungen in Freiburg ist auch von RDL mehrfachst nachgewiesen worden. Zusätzlich zu der Rolle der FSB/FSI bei der Vernichtung relativ preisgünstigen Wohnraum und seine Ersetzung durch ein hochpreisiges Wohnungsbausegment ganz entgegen dem Satzungs- u. Gesellschaftszweck.
Wenn jetzt aber erneut nur bemängelt wird, daß bitte maximal 5 % statt 15 % erhöht wird (bei NK Steigerungen und Wohnwertverbesserungen) und der Beschluss an die Marktmieten des Mietspiegels vom Gemeinderat anzupassen, aufgehoben wird. Dies ist erkennbar zu kurz gesprungen!
Es gibt angesichts der bald jahrzehntelangen Anpassung an die Marktmieten in einer der teuersten Städte der BR Deutschland unter Klausmann und deren verehhrenden Wirkung auf das Freiburger Mietniveau gerade bei Wohnungen vor und nach 1945 bei zugleich unterlassener Instandhaltung keinen Grund nicht die Forderung zu erheben, die Mieten auf das Niveau der Freiburger Satzungsmiete - immer 25 % unter der Marktmiete! - abzusenken. Nur dann macht es auch einen Sinn, wenn die Mieterhöhungsplanungen auf drei jahre ausgesetzt werden. Ohne eine wirksame Beschränkung der Klientelpolitik von CDU und Grünen - Verkaufspolitik beim Altbestand (Gartenstadt!Streubesitz) und hohe Eigentumsquote beim Neubau - wird aber auch in Freiburg keine dringend nötige Wende zu Stande kommen. Da können Stadtteile noch soviel gebaut werden und die Nachverdichtung japanisches Niveau erreichen.
Es wäre mehr als traurig, wenn erneut eine Chance für eine Politik für alle Mieterinnen in Freiburg verpasst würde, meint Michael Menzel
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