Gestern Abend zog der Take back the Night Demozug auf allem was Rollen hat laut und bunt durch die Stadt. Zwischen der Wut auf das patriarchale System, sexualisierte und sexistische Gewalt und Solidaritätsbekundungen für jene, die unter diesen Strukturen zu leiden haben wurden bis in die frühe Nacht hinein verschiedene Zwischenkundgebungen abgehalten und Reden ganz im Zeichen der feministischen und kämpferischen Walpurigsnacht abgehalten. Demos in der Nacht auf den 1. Mai sind seit den 1970er Jahren Teil feministischer Kämpfe.
Die Demo war FLINTA* only angekündigt, also an die Gruppe FrauenLesbenInterNichtbinärTransAgender* Personen gerichtet, die am meisten unter den bestehenden patriarchalen Machtstrukturen zu leiden haben. Nach kritischer Auseinandersetzung mit dem Begriff als solchen, wie immer wieder in der Demo thematisiert wurde, sei dies aber auch wichtig um sich einen Raum zu schaffen, durch den die Straßen und die Stadt bei Tag und bei Nacht erobert werden können und um sich gegenseitig zu empowern.
Im Vergleich zum letzten Jahr kam es diesmal zu keinen Unterbrechungen durch die Polizei. Im Vorhinein war bereits Angekündigt gewesen im Demozug auch einen Ort für Menschen schaffen zu wollen, die "keinen Bock auf Cops" haben. Zudem war ein Awareness-Team zur Unterstützung dabei.
Vor dem Martinstor, am Freiburger Stadtgarten, am Lederleplatz im Stühlinger sowie nahe der Wilhelmstraße wurden Reden gehalten:
Martinstor
Demobeginn: Der Status-quo ist nicht hinnehmbar
Stadtgarten
Post-Ost-Migrantifa: Zeit alle Perspektiven zu hören
Lederleplatz
Suche nach sicheren und selbstverwalteten Räumen
Kritische Auseinandersetzung mit FLINTA* Begriff
Geschichte der feministischen Walpurgisnacht
Wilhemstraße
Feministischer und Frauen*Streik