Podiumsdiskussion: Freiburg-Isfahan: Städtepartnerschaften im Spannungsfeld zwischen Völkerverständigung und aktueller Politik

Freiburg-Isfahan: Städtepartnerschaften im Spannungsfeld zwischen Völkerverständigung und aktueller Politik

Podiumsdiskussion: Städtepartnerschaft Freiburg-Isfahan 2022

Vier Menschen sitzen an zwei angewinkelt aufgestellten Tischen. Im Hintergrund links ein weißer Aufsteller der Stiftung, rechts das schwarze Redner*innen-Pult. Von links nach rechts sitzen G. Burger, Dr. T. Lüdke, Dr. Eva Ghazari-Arndt, Wera Engelhardt.
Podiumsdiskussion über die Städtepartnerschaft Freiburg-Isfahan
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Der Iran gehört zu den repressivsten Ländern weltweit. Hunderte Menschen wurden in den vergangenen Jahren inhaftiert, gefoltert oder hingerichtet. Medien werden staatlich kontrolliert, das Internet zensiert oder immer wieder abgeschaltet, so wie bei den jüngsten Protesten und Demonstrationen – der mutige Aufstand kostet viele Leben, auch Iranerinnen und Iraner im Exil sind nicht sicher vor Verfolgung durch das Mullah-Regime. Sie rufen in Deutschland die Politik zu verstärkter Unterstützung auf.

Reicht verbale Kritik aus Berlin noch – oder ist die Zeit des Händeschüttelns mit Teheran endgültig vorbei? Das Freiburger Rathaus setzt auf kommunaler Ebene weiterhin auf Dialog und hält an der Partnerschaft mit Isfahan fest. Ist der freie Austausch mit einer Stadtregierung in einem totalitären Staat überhaupt möglich? Oder kann interkulturelle Bürgerbegegnung die Zivilgesellschaft vielleicht gerade jetzt stärken?

Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) AG Freiburg und des Forschungsprojekts „TEAM+“ an der Universität Freiburg in Kooperation mit der Reinhold-Maier-Stiftung Baden-Württemberg.

Auf dem Podium sprachen:

Dr. Eva Ghazari-Arndt wurde in Teheran/Iran geboren. Ihre Familie gehörte dort der armenischen Minderheit an. Mit ihren Eltern wanderte sie als Kind nach Deutschland aus, wo sie aufgewachsen ist. Sie ist Juristin und Hochschuldozentin.

Dr. Tilman Lüdke studierte in Freiburg und Oxford Islamwissenschaft und moderne Geschichte des  Nahen und Mittleren Ostens. Seine Forschungsinteressen sind Nationalismus und Staatsbürgerlichkeit im modernen Nahen und Mittleren Osten, politischer Islam sowie Nationalismus und Konflikte in der Region.

Günter Burger ist seit 2008 Leiter des Referats Internationale Kontakte im Büro des Freiburger Oberbürgermeisters. Er ist Mitglied im Rat für Entwicklungszusammenarbeit und Vorsitzender der AG kommunale Entwicklungspolitik des Städtetags Baden-Württemberg und seit 40 Jahren im Bereich internationalen Zusammenarbeit tätig.

Moderiert durch:

Wera Engelhardt ist multimediale Reporterin beim SWR in Freiburg. Sie hat Geschichte und Politik studiert und vor ihrem Wechsel zum Rundfunk unter anderem bei der dpa in München und Stuttgart gearbeitet.