Ambivalente Gleichberechtigung in der Tigrinischen Befreiungsfront
Die Volksbefreiungsfront von Tigray ist für ihren hohen Anteil an Frauen bekannt, die damals gegen das äthiopische Derg Regime und jüngst im Bürgerkrieg mit der Zentralregierung ihre Waffen erhoben. In den 1980ern nutzten Frauen den bewaffneten Befreiungskampf als Gelegenheit, ihre Teilnahme mit dem Streben nach Gleichberechtigung zu verbinden. Frauen entwickelten während des historischen Bürgerkriegs eine kollektive Identität, die auch androgyne Einstellungen und Verhaltensweisen umfasste, die traditionellen Geschlechternormen widersprachen. Zwischen dem persönlichen Streben für gleiche Rechte und einer propagandistischen Mobilmachung für den Machtkampf liegen tiefe Abgründe. Angela Vale erinnert sich an Probleme bei der Demobilisierung, und Beza Negewo Oda beleuchtet die Narrative ehemaliger Kämpfer*innen.