11 Tote bei Gasunfall in Indien

11 Tote bei Gasunfall in Indien

Bei einem Gasunfall in einer Chemiefabrik in Südindien sind nach ersten Angaben 11 Menschen gestorben. Mindestens 800 Personen mussten ärztlich behandelt werden. Sie leiden einem Polizeisprecher zufolge an Augenreizungen, Atembeschwerden oder weil sie das Bewusstsein verloren haben.

Der Unfall ereignete sich in der Hafenstadt Visakhatnapam im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. In der Fabrik des südkoreanischen Konzerns LG Chem war in der Nacht bei Wartungsarbeiten Gas entwichen. Dabei soll es sich um eine Substanz handeln, die bei der Plastikherstellung benötigt wird. In hoher Konzentration kann sie die Lungen und das Nervensystem beeinträchtigen. Das Leck ist laut einem Konzernsprecher inzwischen abgedichtet. Die rund 3000 Anwohner*innen wurden vom indischen Katastrophenschutz in Sicherheit gebracht.

Der Unfall erinnert an eine der schlimmsten Chemiekatastrophen, die sich 1984 ebenfalls in Indien ereignete. Damals entwichen in Bhopal große Mengen eines Gases aus einer Pestizidfabrik. Mindestens 20.000 Menschen starben direkt oder kurz nach dem Unglück, Hunderttausende erkrankten zum Teil schwer. Das Gelände der ehemaligen Fabrik ist nach wie vor schwer mit Quecksilber und anderen Krebserregenden Chemikalien verseucht.