Afrika: Hunderttausende von Toten durch Kollateralschäden der Corona-Bekämpfung befürchtet

Afrika: Hunderttausende von Toten durch Kollateralschäden der Corona-Bekämpfung befürchtet

In einem Interiew mit dem Handelsblatt sagte der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) den Tod von hunderttausenden von Menschen in Afrika voraus. Es werde "eine der größten Armuts- und Hungerkrisen ausgelöst". Wörtlich sagte der Minister: "Allein auf dem afrikanischen Kontinent rechnen wir dieses Jahr mit zusätzlich 400.000 Malaria-Toten und HIV-Opfern sowie einer halben Million mehr, die an Tuberkulose sterben werden." Weil sich die Industriestaaten auf die Corona-Bekämpfung zu hause konzentrierten bekäme Afrika zu wenig Hilfe. Die Folge sei ein Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln. Während die EU 2 Billionen Euro für die Unterstützung der heimischen Wirtschaft ausgeben wolle, sei für Afrika kein zusätzlicher Euro geplant. Dabei stünden 25 afrikanische Staaten vor dem Staatsbankrott. Investoren hätten Kapital abgezogen hätten und infolge der Pandemie seien die Rohstoffpreise eingebrochen. Müller forderte Kredite und Soforthilfen für Afrika in Höhe von 50 Milliaden Euro.