Interview mit Roberto vom Sozialistisch Demokratischen Studierendenverband: Aktuelle Info über SDS Freiburg

Aktuelle Info über SDS Freiburg

Februar 2022, 12:36 Uhr, Mittagszeit. Es herrscht eine hohe Dichte an jungen Menschen zwischen der Mensa, dem Innenstadtcampus und der Unibibliothek, denn bald ist Ende der Vorlesungszeit für die Studenten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Doch Klausuren, Prüfungen und anstehende Hausarbeiten können nicht vollständig ablenken vom politischen Alltag. Allgemeine Maskenpflicht, Freunde in Quarantäne, Impfpass-Sticker auf dem Studi-Ausweis, die aussehen wie Aufkleber vom TÜV, zum schnelleren Einlass in die Mensa, der regelmäßige universitäre Newsletter zum derzeitigen Coronamanagement, Onlineklausuren und die Debatte um Präsenzlehre. Daneben sorgen regelmäßige Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen am Platz der Alten Synagoge nicht nur für eine teilweise Einstellung des Straßenbahnverkehrs zur Stadtmitte; ebenso dringen Trommelrythmen, Parolen, Gesänge bis hinter die Glasfassade der Bibliothek, durch die man das Spektakel im Blaulichtschein beobachten kann.

Vor allem aus diesem Anlass hat der Sozialistische Demokratische Studierendenverband - kurz: SDS - zweimal innerhalb einer Woche einen Stand an der Ecke Werthmannstr. / Rempartstraße vor dem Tanzpavillon aufgebaut. Das Thema heißt diesmal „Verschwörungstheorien“, 7 Tage später wird es um Bruderschaften gehen. Türkise Plakate hängen an den Tischen, von denen Kaffee, Kekse, Flyer und Informationen ausgegeben werden, die zahlreiche Abnehmer finden.

Ein Mitglied des SDS ist Roberto del Aurel, der Bock hat, mir auch etwas über die Aktion zu verraten.

... Interview ...


Verschwörungstheorien gibt es nicht erst seit Corona. 9/11, der Sturm auf das Kapitol - oder generell gewisse Twitteraccounts -, Reichsbürger, die mediale Darstellung des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 in russischen und bspw. auch chinesischen Staatsmedien, um nur einige Aspekte der politischen Desinformation im 21. Jahrhundert zu nennen. Und die findet nicht nur in Form von Verschwörungen, sondern auch schon in Ausdruck und Informationsselektion in den öffentlichen und privaten Medien statt.

Man muss nicht einer bestimmten politischen Richtung anhängen, um eine gewisse Meinung oder eine Wahrnehmung von der Realität zu haben. Man muss auch nicht immer eine Meinung haben und genau wissen, was abgeht. Doch um Fakten auf eigene Faust zu überprüfen und sogar widerlegen - sogenanntes Debunking - dafür haben viele Menschen heutzutage zu wenig Zeit oder keine Lust, was meiner Meinung nach auch okay ist. Bleibt die Frage: Auf wen kann ich mich verlassen? Trotz des Informationsdschungels heutzutage sollte man vielleicht versuchen, darauf zu achten, woher die Neuigkeiten kommen. Viele Sichtweisen zu kennen hilft, zu verstehen, wieso und wie die Welt so unterschiedlich wahrgenommen wird.

Ich möchte selbst abwägen können, was für mich am logischsten erscheint. Und zugeben oder akzeptieren können, wenn ich mir unsicher bin. Denn häufig gibt es nichtmal „die eine Erklärung“ oder „Wahrheit“.

Ein Interview von Lilo