Solidarische Ökonomie: Arbeitsweltradio 21.03.2018

Arbeitsweltradio 21.03.2018

Einige Inhalte sind aufgrund von GEMA-Beschränkungen leider nicht mehr verfügbar.

Solidarische Ökonomie

Solidarische Ökonomie
Solidarische Ökonomie
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)

Solidar Ökonomie,

Mod Heute eine Sendung zu Genossenschaften und Solidarischer Ökonomie, Basis ist eine Veranstaltung an der Universität, im November 2017 . Elisabeth Voss, aus Berlin befasst sich schon lange mit Solidarischer Ökonomie, und Genossen-schaftlichen Unternehmungen, auch in anderen Ländern Europas, und weltweit.

Solidarisch sozial verantwortet, ökologisch und selbstbestimmt, demokratisch, ^* Solidarische Ökonomie ist immer stärker durch Konzerne, durch Gesetze und Reglements auf EU-Ebene betroffen.

Wie können Abwehr und Ansätze sich gegenseitig stärken und gemeinsam zu gesellschaftlichen Veränderung beitragen. Bei den FreihandelsAbkommen war diese Zusammenarbeit wirksam .Diese Entwicklung ist regional, national, und europaweit, und weltweit ins Auge zu fassen.

Mit welchen Strategien können wir entwickeln und damit umgehen, und was erreichen. ^ 4´

,^,,,

4´4 .Mit den Menschen Arbeiten – das ist die Basis anderen Wirtschaftens , ist nicht ganz einfach. 6´40 Habe in einem Genossenschafts-Projekt in Berlin Prenzlauer Berg, in einem GentrifizierungsGebiet in einem Gewerbehof gearbeitet. Da ist es teuer, und viele kleine Unternehmen haben ne alte Brauerei bekommen können , und haben relativ günstig nen Standort für die kleinen Firmen aufrecht erhalten können, wo sie sonst nie mehr bleiben könnten, weil die Mieten dermassen hoch sind. Es gehört ihnen gemeinsam, und es sind mittlerweile ca 60 Genossen, Genossinnen 7´30

 

8´27 Solidarische Ökonomie als Alternative zum herschenden Wirtschaft, die aus Geld mehr Geld, und daraus noch mehr Geld macht, und gerade dabei ist, die Welt heftig an die Wand zu fahren. Was ist das dann für ne Altennative Wirtschaft, „Wirtschaft“ ist so n Begriff, den viele Leute gerade in sozialen Bereichen nicht so mögen, oder denken, na Wirtschaft ist eben dieses Geld machen. Ich spreche dafür, dass wir uns den Begriff Wirtschaft wieder aneignen, und verstehen das Wirtschaft das ist, was Menschen zum Leben brauchen. .Denn Menschen haben die wunderbare Fähigkeit mit ihrer Arbeit aus natürlichen Ressourcen die vielen Dinge herzu-stellen, die wir zum Leben brauchen. 9´14 Was wir benötigen, Essen, n Dach überm Kopf, die Klamotten, alles ist aus solchen Arbeitsprozessen entstanden, wo Menschen über viele Schritte , Energie, Wasser Ressourcen 9´30

…. die gesellschaftlichen Bedingungen drum herum, der Rahmen, Geld möglicherweise, Machtverhältnisse und alles mögliche. ...9´40 ( s a pdf-Datei )

 

10´30 Arbeit ist nicht gleichzusetzen mit Erwerbsarbeit, ^Nicht nur die Erwerbsarbeit hat einen wirtschaftlichen Effekt, es ist genauso die Sorgearbeit, die Selbstversorgungsarbeit, die dazu führt dass Menschen Überleben können, Leben können. Der grösste Teil der Arbeit weltweit findet jenseits der Erwerbsarbeit statt, zur Selbstversorgung in Familien und Gemeinschaften. , überwiegend von Frauen geleistet.

Arbeit ist ein sehr grosser Komplex und trägt auf jeden Fall zur Wirtschaft bei.

Die Frage im Bereich der Erwerbsarbeit: welche Qualität hat die Arbeit. Der DGB hat einen Index „Gute Arbeit“ - den entwickelt er aus der Praxis, , nicht als Idee, sondern empirisch durch Befragung der Beschäftigten : „Wie erleben Men-schen die einer Erwerbsarbeit nachgehen ihre Arbeit, und was führt dazu, dass sie diese Arbeit als ´“Gute Arbeit“ verstehen. 11´35

Das Begriffspaar, „Solidarisch“ und „Wirtschaft“ , klingt warm und schön, angenehmer als Wirtschaft, ist aber mit Vorsicht zu geniessen, Solidarität ist nicht „Charity“ , nicht die Einen, die haben, - Geld, Zeit o a , -geben gnädig den Anderen, womit sich mit der Zeit auch solche hierarchischen Verhältnisse verfestigen (Indien, islam Länder)

Solidarität heisst ´im GegenseitigkeitsVerhältnis´ „gegenseitige Unterstützung“. Es kommt darauf an, wer unterstützt sich gegenseitig, auch Rechte , sind miteinander solidarisch, auch mafiöse, korrupte Strukturen. Solidarität ist nicht per se was schönes, , - sondern wer ist mit wem, und ggf gegen wen solidarisch, und wie wirkt diese Solidarität auf die Gesellschaft zurück …. im Sinne sozialer Gerechtigkeit. Lasst euch nicht mit mit schönen Worten täuschen, guckt dahinter, wer ist das, mit welchen Interessen wird da agiert.

Der Begriff Solidarische Ökonomie , wurde ursprünglich vom chilenischen Ökonomen Luis Razeto ver-wendet, der in den Zeiten der Krise, der Diktatur in Chile untersucht hat, wie die Leute , die keine betriebswirt-schaftliche Ausbildung hatten, nicht viel Geld hatten, sich halfen, gegenseitig geholfen haben, um trotzdem zu überleben. 13´30 ….13´35 Er sagte, das funktioniert deshalb, weil die Leute zusammenhalten , weil sie interagieren. Die soziale aufeinander Bezogenheit, das ist die Basis dieser Wirtschaft, nicht Geld, es sind die Menschen selber, das ist was die Selbsthilfe-ökonomie zum gelingen bringt, Er nannte es Faktor C diese funktionalen Begriffe beginnen im Spanischen mit C …. 14´22

Solidarische Ökonomie ist recht bekannt in Brasilien. Seit 2003 gibt es dort politische Konzepte, und Versuche, der Krise etwas entgegenzusetzen. Die Caritas hat damit angefangen . Ausgehend davon gibt es ein ganzes Netz-werk von Universitäten, staatlichen Einrichtungen, NGO ´s die versuchen Menschen, die aus der Erwerbsarbeit raus-fallen, - das waren sehr viele damals, - diese darin zu unterstützen, Genossenschaften zu gründen, - 1 –um selber irgendwie ökonomisch über die Runden zu kommen. Die haben in Universitäten „Inkubadoras“ einge-richtet, „Entwicklungswerkstätten“ für Genossenschaften, die nicht Start-Up -Schmieden sind (was man hier an Unis kennt, sondern wirkliche Nachbarschafts-Projekte sind, wo die Studierenden helfen, die Türen der Universi -tät zu öffnen, wo die Studierenden helfen, solche Selbsthilfe-Genossenschaften aufzubauen, in unterschiedlichen Bereichen. Es gibt dort einen StaatsSekretär für Solidarische Ökonomie, Paul Singer .Dem wurde vor 2 Jahren das Geld ziemlich drastisch reduziert, - Der „Hype“ scheint ein bisschen nachzulassen in Brasilien. Es ist wichtig, sich klarzumachen, das Solidarische Ökonomie etwas ist, zu Bekämpfung von Armut, Hunger, - aber es beweist keineswegs, dass die Ökonomie in Brasilien irgendwie solidarischer ist, - im Gegenteil : Brasilien ist ein Land mit extrem extraktivistischen Wirtschaftspolitiken. Diese Staudämme, diese Monokulturen von Zuckerrohr, Soja-Plantagen, Welthandel, - was da passiert ist das Gegenteil von solidarisch, da werden Menschen bedroht und vertrieben. D h die Solidarische Ökonomie hat möglicherweise eine bedenkliche Funktion - die schlimmsten Auswirkungen dieser AusbeutungsÖkonomie einfach mal abzufedern. ….. Es ist wichtig, sich diese Widersprüche anzugucken, ohne gleich zu sagen – dann ist das alles schlecht, - das ist es nicht deswegen. Vielen Menschen hilft es wirklich, aber viele Menschen wären auch froh, wenn sie nicht gezwung-en wären aus dem Kontext von Not , solche Genossenschaften zu gründen. Vor kurzem ist erstmal gelungen die Freigabe grosser Teile des AmazonasGebiets zu stoppen, und davor zu retten für den Bergbau freigegeben zu werden ... Es war eigentlich schon entschieden, aber dann gab es heftige Proteste dagegen. 17´ ( Unglück mit Schlamm ? in Lessenich ? )

Genossenschaften …..

Genossenschaften gelten klassischerweise als „Kinder der Not“ . Als Selbsthilfe-Unternehmen in gemeinschaftlichem Eigentum. Mitglieder beteiligen sich in der Regel in der Genossenschaft mit einem kleineren oder grösseren Geldbetrag an dem gemeinsamen Unternehmen. Jedes Mitglied hat eine Stimme, egal wieviel Geld sie anlegen. (Das unterscheidet fundamental von der GmbH wo sich das Stimmrecht danach richtet, wieviel Einlage man reingegeben hat.)

Mitglieder, wenn sie die Genossenschaft verlassen, nehmen die Wert-Zuwächse, Stille Reserven etc nicht mit. Es gibt also einen Fundus an gemeinschaftlichem Eigentum, der für die Gemeinschaft in der Genossenschaft erhalten bleibt. In Deutschland gibt es relativ wenige Genossenschaften, - viele sind ganz gross , - grosse Banken, grosse WohnungsGesellschaften. Wir haben GenossenschaftsGesetze , die sagen : Genossenschaften sind Gesellschaften, die auf den Erwerb der Mitglieder, also auf den Nutzen der Mitglieder gerichtet sind. Seit rund 10 Jahren dürfen Mitglieder auch ihren gemeinsamen kulturellen und sozialen Zwecken entsprechend tätig sein, - das war früher nicht zulässig. Aber es geht immer um den Nutzen der Mitglieder, - das ist wichtig. Wenn die Mitglieder sagen, wir wollen auch was für die Gesellschaft tun, dann dürfen sie es wohl, aber es ist keine gemeinnützige Organisat-ion per se. (ich sag das nicht negativ, , nur ne Genauigkeit ) Da ist schon viel gewonnen, wenn es Benachteiligten gelingt, für sich selber wirtschaften zu können, selber über die Runden zu kommen. Das ist wunderbar. 2012 war das internationale Jahr der Genossenschaften Genossenschaften haben in der langen Geschichte (über 150 Jahre ) auch in internationalen Organisationen, sich viele Werte gegeben, und zugeschrieben, die mehr oder weniger intensiv gelebt werden. Wichtig ist die genossenschaftlichen Wirtschafts Prinzipien klarzumachen, nach denen gearbeitet wird. Diese sind nicht zwingend an die Rechtsform der Genossen-schaft gebunden. Genossenschaftliches Wirtschaften kann in unterschiedlichen Formen stattfinden :

z B das Miethäuser-Syndikat ist eine Konstruktion aus Vereinen und GmbHs, hat 2012 einen Genossenschafts-Preis bekommen, „in Anerkennung seines genossenschaftlichen Wirtschaftens“, weil das Syndikat funktioniert im Sinne des genossenschaftlichen Gedankens, ohne diese Rechtsform zu nutzen. Das Syndikat kann in dieser Rechts - Konstruktion von Vereinen und GmbHs gewährleisten zum Einen, dass Häuser, die in diesem Syndikats-Zusam -menhang angekommen sind, nie wieder als Ware auf den Markt gehen, - womit viel gewonnen ist in diesen ganzen Immobilien-Geschäften. Und sie gewährleisten darüber hinaus, dass die Solidarität nicht nur innerhalb der Mitglieder , sondern auch auf Zuwachs von Mitgliedern. Beim Beginn eines HausProjekts werden mindestens 10 Cent pro m² in den Soli-Topf des Gesamt-Syndikats einbezahlt, um auch neue Häuser zu ermöglichen, und zu gewährleisten dass auch neue Mitglieder dazukommen können, und auch die Möglichkeit haben dauerhaft, sicher, günstig wohnen zu können. Dies hat in Freiburg begonnen, und seit 30 Jahren sich bundesweit ausgebreitet und umfasst. jetzt 150 Häuser. Es wächst gerade, - auch hier in Berlin hat es viele Syndikats-Häuser. 21´

Was die genossenschaftliche Ökonomie grundlegend unterscheidet von der herrschenden Wirtschaft. Es ist nicht nur n bisschen anders, oder netter, - es ist fundamental eine andere Art von Unternehmen. Das bezeichnet man als genossenschaftliches Identitäts-Prinzip , : die Positionen, die sich normalerweise in der Wirtschaft antagonistisch gegenüberstehen, z B im Wohnungswesen : den einen gehören die Häuser, die anderen, die mieten darin ihre Wohnung. Das ist ein Widerspruch der Interessen. In der genossenschafltichen Organisation eines Hauses., mehrerer Häuser, einer Siedlung, sind beide Positionen inbegriffen, - finden sich beide in der Organisation, und auch in jeder Person wieder. Jedes Mitglied dieser genossenschaftlichen Organisation ist gleich-zeitig kollektiv Miteigentümer, Miteigentümerin des Hauses, und gleichzeitig Nutzer, Nutzerin , wie in der Position eines Mieters, Mieterin. Das ist eine ganz andere soziale Konstellation, wie wir es normalerweise - 2 - am Mietwohnungs-Markt kennen, es ist kein Markt sondern Mitgliedschaftliche Selbsthilfe, die auch eine andere Dynamik entwickelt..

In Wohngenossenschaften leben noch viele den genossenschaftlichen Gedanken, (das tun viele grosse nicht mehr) – gibt es keine Mietverträge, sondern NutzungsVerträge. Das ist nicht Mietvertrag, der so ein Abhängigkeits-Ver-hältnis begründet, - sondern : du nutzt einen Teil des gemeinsamen Eigentums, das dir mitgehört. In der Regel sind diese Verträge dann auch auf Dauer, unkündbar abgeschlossen. Es gab in der Vergangenheit öffentliche Wohnungs -Unternehmen, die ähnliche Verträge hatten, Dauer-NutzungsVerträge die unkündbar waren, seitens der Nutzenden, der Gedanke ist der VersorgungsGedanke.der Orga-nisation. Nicht, da ein Profit rauszuschlagen,

Ähnlich ist es in der Produktiv-Genossenschaft , Da tun sich die Leute zusammen um ihre Arbeitsplätze gemeinsam zu organisieren. Da ist jede, jeder gleichzeitig Inhaber, Inhaberin, (der Firma, des Kollektiven Betriebes) und in der Position der Arbeitenden, - ich arbeite dort, und habe meine entsprechenden Bedürfnisse und Anforderungen, die sich ja auch widersprechen. Menschen können auch in Rollen-Konflikte geraten.

In der Produktiv-Genossenschaft gibt es auch nicht in der Form einen Lohn, in dem Sinne. Es kann sein, dass in Deutschland mit den sehr eng verflochtenen Sozial-versicherungsrechtlichen Vorschriften durchaus ArbeitsVer-träge abgeschlossen werden, im Kollektiv-Betrieb, in der Produktions-Genossenschaft, aber vom Verständnis ist es wichtig zu wissen, - da entsteht im Grunde nicht ne Lohnforderung gegenüber jemand Anderem, sondern : du teilst dir gemeinschaftlich , und nach den Vorstellungen, wie die Beteiligten als gerecht erachten , den Ertrag dieser gemeinsamen Arbeit auf. Das monatliche Entgelt ist eigentlich eine VorausZahlung auf das, was im Endeffekt am Ende des Jahres übrig ist an Geld, und was dann nach den Vorstellungen der Beteiligten jeder und jedem zusteht. Das wird auch jeweils dann verhandelt in einer selbstverwalteten Organisation. , In der Konsum-Genossenschaft wo die Mitglieder gleichzeitig, Inhaber, Inhaberin und Kunde, Kunde dieser genossenschaftlichen Organisation - Food coop, oder andere sind, und immer auf beiden Seiten (des Tisches) sitzen. In der KonsumGenossenschaft teilt Mensch sich die anfallenden Kosten. - Ein anderes Prinzip von Wirtschaft. 25´35

Wenn wir noch einen Schritt weitergehen, differenziert sich das innerhalb dieser genossenschaftlichen Organisation noch mal, weil die nicht alle jetzt gleich funktionieren. Sondern es gibt z B Einige die eher nach einem Equivalenz-Tausch Prinzip arbeiten, also alles wird miteinander und gegeneinander berechnet, verrechnet, und hat seinen Preis. Andere wirtschaften eher nach einem ur-christlichen, oder ur-kommunistischen Prinzip Beitragen statt Tauschen , d h Alle bringen das rein, was sie können, und bekommen das raus, was sie brauchen.

Das kann Zeit und Geld sein, kann das sein was am Anfang wenn die Menschen sich zusammentun als Gruppen, was alle am Anfang reinbringen müssen, das betrifft auch die Frage, wie teilen wir die laufende Arbeit auf, wie teilen wir das Geld auf, das reingeht, oder rausgeht (je nachdem um welche Organisation es sich handelt,) Das hat ganz viel mit Fragen von Gerechtigkeit zu tun, kann innerhalb einer Organisation auf unterschiedlichen Ebenen verschieden sein. Es gibt fliessende Übergänge, - d h es gibt nicht nur Äquivalenz-Tausch oder BeitragsPrinzip - z B wenn am Anfang , z B für einen Hauskauf ne bestimmte Menge Geld aufgebracht werden soll, könnte Mensch sagen Alle müssen Minimum den und den Betrag aufbringen, und darüber hinaus bringen die, die mehr haben noch mehr drauf, vielleicht sagt man sogar, es soll niemand mehr als einen bestimmten Betrag rein-bringen, um informelle hierarchische Verhältnisse zu vermeiden. Das ist gestaltbar, und in der Praxis sehr unter-schiedlich. 27´15

Trotzdem sind Genossenschaften nicht immer und nicht automatisch schön, Die funktionieren auch nicht immer nach dem genossenschaftlichen Prinzip, dem genossenschaftlichen Gedanken. Es gibt grosse Organisationen, da ist das Prinzip verloren gegangen. In Berlin da gibt es eine Genossenschaft, die heisst „Genossenschaft von unten“ das sind alles Leute, die Miglieder grosser WohnungsGenossenschaften sind und leiden daran, dass sie ihrer Mit-gliederrechte beraubt werden, dass sie Miet-Erhöhungen kriegen, die werden am Mietspiegel gemessen,. Was überhaupt nicht erforderlich wäre, - die Mieten werden so hoch in Berlin, dass sich viele diese nicht mehr leisten können, oder dass sie extrem eingeschränkt sind, worüber sie überhaupt entscheiden dürfen auf der GeneralVer-sammlung, der MitgliederVersammlung, Da liegt vieles im Argen, im Genossenschafts-Wesen. Trotzdem ist zu sagen , die Genossenschaft , auch die Rechtsform Genossenschaft ist gestaltbar, sie bietet Möglichkeiten, auch RechtsSicherheit für ne solidarische Gestaltung einer selbst-verwalteten Organisation. Man sollte sie nicht vorschnell aufgeben. Es kommt aufs Detail an, wie ist die Satzung gestaltet, und auch : wie aktiv sind die Mitglieder. M E ist d Das grösste Problem in Genossenschaften ist , dass Vorstände und AufsichtsratsMitglieder sich zusammentun, manchmal fast zusammen-rotten gegen die Interessen der Mitglieder, - dass aber die vielen , vielen Mitglieder das mitmachen, / Mod mit sich machen lassen. Es gibt diese unglaubliche Bereitschaft im Genossenschaftswesen, Entscheidungen, oder Beschlussvorlagen die von oben kommen, einfach mal durchzuwinken, und gleichzeitig vielleicht auch richtig gemein zu werden, gegen die , die mal kritische Fragen stellen, mal ein bisschen aufmüpfig sind.... Da gibt’s manchmal einen richtigen GruppenDruck, in solchen Genossenschaften. Da ist auch ein Genossenschafts-Gesetz da könnte einiges verbessert werden, - aber die Basis – das ist mit den Menschen, und Menschen mit ihrer Hierachie-Gläubigkeit, - da ist es ziemlich schwierig nachhaltig eine Solidarische Ökonomie auf eine gute Weise aufzubauen. - 3 -. Es gibt einen internationalen GenossenschaftsVerband -........ da sind sehr viele grosse, und auch sehr hierarchische Organisationen, die sich da zusammengetan haben. Es gibt auch ein interkontinentales Netzwerk der sozialen, solidarischen Ökonomie , dem gehören nicht nur Genossenschaften an, aber genossenschaftliche Organisationen unterschiedlicher Form. . - Die haben ein paar beachtliche Prinzipien : Es geht um Arbeit statt Kapital , der Arbeit wird ein hoher Stellenwert beigemessen , es geht um demokratische EntscheidungsFindung, und um gemeinschaftliches Eigentum , die Eigentumsfrage ist da sehr wichtig darin

das ist ein Umriss von gemeinschaftliche wirtschaftliche Selbsthilfe auf Ebene der Unternehmung, der Betriebe , und Projekte. Das ist nicht die Lösung für die Wirtschaft , das ist genauer zu betrachten, Bei allem was da schön ist, ist zu bedenken, - es gibt Menschen die können und wollen sich nicht selber organisieren. Die Selbstorganisations-Fähigkeit ist ein Privileg. Es gibt Menschen die das können, es gibt auch Arme und Ausge-grenzte, die das können. Aber es sind auch oft nicht die Aller-Ärmsten, und die Aller-Ausgegrenztesten.

Selbstorganisation ist eine „Fähigkeit“ . Es gibt auch Menschen die durch rassistische Gesetze davon abgehalten werden, sich wirtschaftlich selbst organisieren zu können, zu dürfen. ~ 30´30

 

Im Verständnis von Solidarischem Wirtschaften noch einen Schritt weiter gehend : Wie könnte die Ökonomie einer gesamten Gesellschaft so gestaltet sein, dass sie von der lokalen, bis zur globalen Ebene grundlegend anders aufgebaut wäre 'Also sich nicht in die kleinen Nischen sich zrückzuziehen. Wir haben Genossenschaftliche Wirtschaft in kleineren oder grösseren Gemeinschaften, wie kann das auf gesellschaftlicher Ebene aussehen ? Da sind es DaseinsVorsorge und öffentliche Infrastrukturen zur Versorgung von Allen, (nicht nur einer Organisation) 31´38

Bsp - Kanada , Blue Community, ( Vielleicht hat die / der Eine oder Andere gehört von der Wasseraktivistin Ruth Barlow , die durch die Welt reist und versucht die Leute zu motivieren sich für das eigene Recht am Wasser einzusetzen, Blue Community in Kanada als solch ein Label gegründet worden ) Blue Community, da können sich GebietsGemeinschaften – Städte, Kommunen, grosse Unternehmen, NGO´s . KirchenGemeinden, und welche Art auch immer , dazu bekennen - das Menschen-Recht auf Wasser und sanitäre GrundVersorgung nicht nur anzuerkennen, sondern auch praktisch sich dafür einzusetzen, → für Wasser als öffentliches Gut, also gegen Privatisierung sich zu engagieren, und als ganz praktischen Schritt, - das Trinken von Leitungswasser, statt Konzern-FlaschenWasser. Wir haben überall noch diese Schwemme von Konzern-PlastikflaschenWasser ….. Da sind dicke Bretter noch zu bohren. Das wäre ein grosser Schritt, wenn bei einer Stadtversammlung, bei einem Internationalen Kongress eine KommunalVerwaltung sich entscheidet, und überall die Krüge mit kommunalem LeitungsWasser, statt die Plastikflaschen stehen. )) s a Buchvorstellung von „chaos“ München hat sich als erste Stadt in Deutschland Ende 2017 zur „Blue Community“ erklärt. In Berlin ist es auch auf dem Weg, wird politisch verhandelt. Da hat der „Wassertisch“ in Berlin initiiert. Der hat auch schon vor einigen Jahren mit dem Einsatz für die Offenlegung der Privatisierungs-Verträge den Start gegeben für die Re-Kommunalisierung der Berliner WasserBetriebe . Der ist derzeit u a auch engagiert darin sich gegen die Privatisierung des Wassers in Griechenland mit auszusprechen, da gab es im November einen internationalen AkltionsTag in Thessaloniki und auch in Berlin. Die Wasserwerke Thessaloniki und Athen werden werden auf Druck der Troika in einen Super-Fond eingeführt, überführt, an dem sich auch KapitalEigner per-spektivisch werden beteiligen können. Das ist so der erste Schritt zur Privatisierung. In Thessaloniki gab es schon mal ein Referendum dagegen. Die Leute sind dort sehr engagiert und kämpferisch .(da gab es gerade ein Ereignis wo eine Menschensrechts -anwältin verletzt wurde von Anarchistischen Demonstranten ) 34´30 - -

Solidarisches Wirtschaften, Wirtschaften zur Erfüllung von Bedürfnissen, entlang des Sozialforum LeitSpruchs- „People before Profits“ . Was heisst das ? Das heisst nicht dass keine Überschüsse / keine Gewinne gemacht werden dürfen. Das heisst aber dass der Antrieb, der Motor des Solidarischen Wirtschaftens nicht ist Geld zu machen, schon gar nicht aus Geld noch mehr Geld zu machen. Wenn es Überschüsse gibt, werden die Menschen sich viel darüber auseinandersetzen, wie wird damit umgegangen. ….....35´ Es gibt auch unterschiedliche Perspek -tiven, nicht so ganz einheitliche Definitionen, das ist wichtig, - das definieren die Handelnden selber. Einigkeit besteht darin , - es geht nicht darum Überschüsse, Gewinne sich privat anzueignen. 35´40

Was heisst das, „Wirtschaft für die Bedürfnisse“ , Welche Bedürfnisse sprechen Menschen sich und anderen zu, gibt es so etwas wie ´legitime Bedürfnisse´ , wer entscheidet eigentlich darüber, was wie, mit welchen Methoden, Mitteln, welchen Rohstoffen, welcher Menge, welchem Verfahren hergestellt wird. 36´ Wer entscheidet darüber, ob Arbeitskraft eingesetzt wird. Wie werden die Dinge her-gestellt, wie werden sie verteilt, - an die , die sie benötig-en, oder glauben zu benötigen. Kann Mensch darüber in irgendeiner Form eine Entscheidung treffen ? Es gibt Realitäten, in denen sich bekanntlich immer die Stärksten durchsetzen. Das ist die grosse Frage, die diskutiert werden könnte, wirft die Frage der Demokratie auf . (und präzissierenden Synopse)). Auch der Begriff „Demo -kratie“ wirft wieder viele Fragen auf, - denn es gibt nicht die eine Demokratie. Ok , die Wirtschaft wie wir sie kennen ist „undemokratisch“ , also machen wir sie demokratisch. Wie ? - es gibt ganz unterschiedliche Formen der Demokratie Wir kennen parlamentarische Demokratie, oder direkte Demokratie, (wo einzelne Personen direkt gewählt werden, oder wo es auch Volksentscheide gibt ) Partizipatorische Demokratie, wo Leute eigens Mitwirken, Mitgestalten und nicht nur Wählen und andere -4- ent-scheiden lassen dann. Rätedemokratische Modelle, - werden viel zu wenig diskutiert in dem Zusammenhang. Die basieren im Prinzip auf einem imperativen Mandat, wo nicht delegiert wird, nicht Leute das Recht plötzlich zugesprochen bekommen über die Lebensverhältnisse Anderer zu entscheiden. Sondern wo jeweils die Basis ent-scheidet, und dann Menschen benennt, die jeweils das, worauf die Basis sich geeinigt hat in einen nächsthöheren Rat vertritt. (es braucht manchmal auch Entscheidungen für grössere Gebiete , grössere Themen, grössere Organi-sation ) Aber diejenigen, die delegiert werden vertreten das, was ihnen aufgetragen wurde von ihrer Basis . ( nicht ihre private Meinung ).Dieses imperative Mandat heisst auch wieder „Rechenschaft ablegen“ , was habt ihr da in diesem Rat gemacht ? Und dann gegebenenfalls nochmal neu zu diskutieren. 38´ Man kann sich viele weitere Stufen vorstellen, die unten von der Basis ausgehen und nicht „top down“ irgendjemand was macht, weil ihm die Macht zugesprochen wurde. Auf welche Art entschieden wird, da gibt’s Mehrheits-Entscheide, oder Konsens, und viele andere Methoden - ((und des Umgangs mit Tiefenschärfe, Potentialen und Komplexität, - determinieren, synoptisch, oder nur in Gruppen durchhangeln durchwursteln)) 39´20

 

^42´36^ Selbstorganisierend Wirtschaften begann auch schon in den 1968er Jahren, - ohne Chef und Staat, wir wollen unsere eigene Wirtschaft machen, viel auch im Sinne von SelbstVerwirklichung [ Da war der Radikalen-Erlass, die Berufsverbote, - das war auch ein Grund dass viele geguckt haben, sich eigene Arbeits-möglichkeiten selbstbestimmt zu entwickeln. Vieles im Sozialen Bereich war früher staatlich, oder bei der Kirche - es gab noch nicht so ne grosse Träger-Szene.

43´40 .Es gibt noch Frauen Kollektive, Es spielt sich meist in Nischen ab, Die Alternativ-Ökonomie ist kaum weniger Männer-dominiert, als die herrschende Wirtschaft

44´20 Ein grösserer Projekte-Zusammenhang über verschiedene Länder ist Longo Mai, die gibt’s schon seit den 1970er Jahren, Sie kommen aus der Schweiz, sind dann nach Frankreich, haben aber auch Projekte in Österreich, auch in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, auch in der Ukraine. Auch ne Finca, die ursprünglich als Flücht-lingsProjekt in Costa Rica gegründet wurde.Die machen viel mit der Landwirtschaft, Schafe, stellen Wolle her, Klamotten, haben viel Tierhaltung , Fleischproduktion....... Sind sehr politisch aktiv, Helfen überall mit, wo es Land zu besetzen gibt, und wo Flüchtlinge unterstützt werden. Haben ein freies Radio, europäisches Bürger- und Bürgerinnen-Forum. Eine schöne Mischung aus alternativer Wirtschaft und trotzdem einem ausgeprägten polit-ischen Engagement. Eas führt aber auch dazu, dass sie nicht selbsttragend wirtschaften können, und immer auch auf n gewissen Betrag Spenden angewiesen sind. Die Wirtschaft bringt nicht diese Überschüsse, dass sie daraus auch alles finanzieren können. Sie sind noch nicht wirklich gross.45´40

 

 

Wirtschaften in der Krise … schwierige Frage , weil es so viele unterschiedliche Ansätze gibt, - meistens ziemlich spannende. Trotzdem immer wichtig darauf kritisch, und auch selbst-kritisch zu gucken. Es gibt den grossen Wunsch nach einfachen Lösungen, nach einfachen Antworten, vielleicht gar „Heilslehren“ in der Krise. Es gilt zu gucken, wo sind auch Keimformen , die einen emanzipatorischen Charakter haben, die nicht zu schnell sagen, “„wir haben die eine Antwort, die eine Lösung“ Auch solidarisch wirtschaften ist nicht immer schön. [ siehe Auszüge aus dem NPD -Parteiprogramm , (was kaum jemand weiss )- auch die sprechen sich für soli-darisches Wirtschaften aus , gegen Privatisierung, gegen Konzerne, für regionale, und für lokale Kreisläufe. In diesem Parteiprogramm stehen schöne Sachen drin, - die sind natürlich nur für Deutsche gedacht. - die haben ein Label für solche Wirtschaft, - das heisst „Raum-orientierte Volkswirtschaft“ 40´30

Wichtig, zu definieren ist ,...(und zu beachten :.eine Definition masst sich menschlich auch ne Macht an, die ich nicht so legitim finde, weil die Handelnden das selber sagen, wie sie verstanden werden wollen in ihrer Selbst-Hilfe-Wirtschaft. 41´ )

1´15 Soldarisches Wirtschaften beinhaltet gemeinsame wirtschaftliche Selbsthilfe, die Versorgung von allen, auch die Kämpfe gegen Privatisierung , und Sozial-Abbau, global gerechte Ökonomie, und damit auch die Kämpfe gegen rassistische Ausgrenzung, kämpferisch, emanzipatorisch, und global-solidarisch 1´16

41´44 Leitplanken gegen potentiell gefährliche Ausformungen solcher Ideen, -Da halte ich mich gern an die Zapatisten mit ihrem „fragend schreiten wir voran“ Lieber fragen, als schnell Antworten hinterherzulaufen

 

45´50 Belegschafts-Betriebe Auf anderem gesellschaftlichen Hintergrtund , in Krisenzeiten, wo Leute genau gewusst haben , wenn wir jetzt unseren Arbeitsplatz verlieren, dann ist da nichts mehr, vielleicht noch für 3 Monate n Arbeitslosengeld, dann ist nichts, dann sitzen wir auf der Strasse und haben Hunger. ,In Argentinien gibt es immer noch 300 besetzte Betriebe. Bei einigen Firmen, die dann zugemacht wurden, wo die FirmenInhaber oft ein-fach abgehauen sind, oder betrügerische Insolvenzen hingelegt haben , hat das dazu geführt, dass die Leute die Betriebe besetzt haben, und dann teilweise Wochen, Monate gegen oft krasse PolizeiAngriffe, ihre Fabrik, ihren Arbeitsplatz verteidigt haben. Immer gilt auch: wir brauchen die, wir brauchen das gegen den Hunger,v auch für die Würde, wir wollen arbeiten . Es ist vielen gelungen dort weiterzuarbeiten, – es gab dann auch entsprechend Gesetze und Möglichkeiten zu übernehmen. Es ist interessant, wie auf einem solchen Hintergrund, aus - 5 - einer solchen Situation heraus, was Menschen für emanzipatorische Erfahrungen machen, wenn sie plötzlich in einer Firma, in der sie Jahre gearbeitet haben, sich frei bewegen dürfen, mit den Kollegen und Kolleginnen reden können, selber entscheiden was passiert, selber auch das Management machen, müssen. Es ist ein kleiner Vorschein wie Wirtschaft ein bisschen grösser anders funktionieren könnte. 47´32

In Griechenland , eine besetzte Fabrik hinter Saloniki die kämpfen nach wie vor um ihre Firma, um ihren Betrieb, weil sie ständig da rausgeklagt werden sollen. Die produzieren ökologische ReinigungsMittel. Da gibt es beim ND -“Neuen Deutschland“-.Shop, auch die Seife von denen zu kaufen, solimässig. … Die haben letztes Jahr ne Konferenz gemacht für selbstverwaltete Betriebe im Mittelmeer-Raum, sind dabei ein südeuropäisches Netz-werk selbstverwalteter Betriebe aufzubauen. Skoptie, übernahm eine Fabrik von Unilever, - da macht die FÁU eine Soli-Verkaufsaktion von Tee von dieser besetzten Fabrik . Ein Netzwerktreffen gabs schon mal 2014 in Marseille, sie werden sich 2018 in Mailand treffen. Die diskutieren gerade intensiv über gemeinsame Strukturen, gemeinsame Fonds. gemeinsame Markt-Entwicklung.

 

Eine Annäherung an die Frage , wie solidarisches Wirtschaften sich an die grösseren Wirtschaftlichen Strukturen annähern kann, ist im Beispiel in Japan ..

. Seikatsu Club Es gibt in Japan eine sehr entwickelte Kooperativen-Bewegung. 600 KonsumGenossen-schaften mit 22 Millionen Mitgliedern ( 20 % der Bevölkerung) Die Seikatsu Club Consumers Cooperative Union SCCU – ist ein Zusammenschluss von 29 Kooperativen mit insgesamt 307 000 Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen – die meisten von ihnen sind Frauen. Sie entwickelte sich aus einer Graswurzel-Initiative, und schaffte , es, für ihre Mitglieder mehr soziale Gleichheit und ökologische Tragfähigkeit herzustellen. Angefangen hat sie als Reaktion auf die Abkehr der Regierung von weitgehend nationaler Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln, Die ein-hergehende Marktöffnung mit Zunahme der LebensmittelImporte, verunsicherte Bauern und KonsumentInnen.

Aus der Erfahrung, dem Eindruck, dass sie in den Supermärkten Milch von schlechter Qualität, zu überhöhten Prei -sen kaufen mussten, schlossen sich Hausfrauen zum Seikatsu- Club zusammen. Am Anfang war es gemeinsame Vorbestellung von Lebensmitteln . Der SCCU organisiert den Einkauf, die Verteilung und die Kontrolle von verschiedenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs, - Schwerpunkt Nahrungsmittel. Mangelt es an Produkten die den Ansprüchen genügen , organisiert SCCU die Produktion durch angeschlossene Unternehmen, - z B Molkerei.

1972 begann die Verarbeitung von Nahrungsmitteln in eigener Produktion, wenn auf dem Markt nicht die gewün-schte Qualität erhältlich war. ArbeiterInnen-Kollektive entstanden, die Produkte speziell für die SCCU nach deren Anforderungen herstellten. Damit wurden lokale Arbeitsplätze geschaffen – meist für Frauen. Für Japan eine neue Form der Kooperative, in der ArbeiterInnen auch Besitzerinnen und Managerinnen ihrer eigenen Unternehmen sind. 2007 gab es 582 ArbeiterInnenKollektive mit mehr als 17 000 Mitgliedern. Hauptarbeits-Gebiete sind Verarbeitung von Nahrungsmitteln, Pflege-, Sozial-, Umwelt- , und Bildungs-Dienstleistungen. Zudem gibt es ein eigenes Forschungszentrum für soziale Bewegungen das von der SCCU initiiert wurde.

Die SCCU finanziert sich aus monatlichen Beiträgen mit etwa 10 € (1000 Yen).. Die Mitglieder, beziehen zu 30 – 70 % ihre Lebensmittel über die Kooperative. Sie leisten auch einen hohen Anteil an unbezahlter Eigenarbeit, und häufig auch zusätzlich finanzielle Zuwendungen. Der JahresUmsatz lag 2007 bei 240 Millionen US $

Die kleinste Einheit ist der Han – eine Gruppe von 5 - 10 benachbarten Haushalten. Sie sammeln die Bestellungen der Mitglieder und schicken sie an den Kooperativen-Verband. Von dort geht eine SammelBestellung direkt an die Produzenten. Die Güter werden zweiwöchentlich an den Han ausgeliefert Das gewährleistet, dass die Lebensmittel frisch ankommen Lagerhaltung und künstliche Verlängerung der Frischhaltung werden erspart. Der Zwischenhandel wird ausgeschaltet. Durch die Vorbestellung kann nach Bedarf produziert werden, es entsteht kaum Überschuss, und weniger Abfall. Entscheidender Punkt : Die KonsumentInnen übernehmen die Initiative indem sie den Bedarf anmelden, - dann erst beginnt die Produktion [ viele Probleme kapitalistischer Unternehmen entfallen, aufwändige Verpackung kann eingespart werden, Werbung wird unnötig.] Dadurch kann SCCU trotz besserer Qualität meist geringfügig geringere Preise bieten als der übliche Markt. Das ProduktionsModell bietet mehr Sicherheit für Produzenten und Konsumenten, und es geht darum VertrauensVerhältnisse aufzu bauen. Die Bedürfnisse von KonsumentInnen und ProduzentInnen werden gleichermassen berücksichtigt.

Die SCCU hat Sicherheits- , Gesundheits- , und Umwelt-Prinzipien erarbeitet und etabliert, zu deren Einhaltung sich die Produzenten verpflichten. , Die Konsumenten garantieren die Abnahme der bestellten zu einem Preis der die Existenz der Produzenten sichert. Ein Organ das von Konsumenten und Produzenten besetzt ist, kontrolliert die Einhaltung. 1989 bekam SCCU den „Right Livelihood Award“ den alternativen Nobelpreis mit der Begründung, sie stelle „eine alternative ökonomische Praxis gegen die in der IndustrieGesellschaft vorherr-schende Effizienzorientierung dar“ 2000 starteten der SCCU die Kampagne gegen Gentechnik in der Landwirt-schaft.. Seit damals beteiligten sich einzelne Kooperativen auch an internationalen Netzwerken auch zu anderen Themen – z B in der Friedensbewegung, oder Hilfe für ErdbebenOpfer.

Probleme in den letzten Jahren : Weil die Mitglieder für Finanzierung Verwaltung und den Verkauf verantwort-lich sind, ist ein hoher Anteil unbezahlter Eigenleistung notwendig. Es kommt zu Klagen über hohe Arbeitsbe-lastung ohne finanzielle Entlohnng. Auch in Japan zerbrechen die eher traditionellen Formen von Gemein- -6-schaft und Frauen gehen zunehmend einer Lohnarbeit nach. → Daher sinken die Beteiligung und Mitgliedszahlen.

Die hohe Beteiligung von Frauen an ehrenamtlicher Arbeit war nur möglich, weil Frauen oft keinen Zugang zu Lohnarbeit hatten und daher über freie Zeit verfügten. Durch den steigenden Anteil an über 65 -jähr--igen treten Gesundheit und PflegeBedürfnisse in den Vordergrund, gegenüber der Versorgung mit Lebenmitteln. In den letzten Jahren haben sich verstärkt Gesundheits- und Sozial-Kooperativen aus der SCCU entwickelt. - seither hat sich die Mitgliedszahl wieder stabilisiert.

Im Unterschied zu europäischen Kooperativen durchdringen die gemeinsamen Tätigkeiten sehr viel mehr das ganze Alltagsleben und gehen weit über eine Kooperation zur Nahrungsmittel-beschaffung hinaus. Es geht darum diverse Aufgaben kollektiv zu erledigen, was der Tradition im westlichen Kapitalismus widerspricht. [Eine Verknüpfung mit Arbeitskämpfen fehlt. → In Japan wurden Arbeitskämpfe seit den 1950er Jahren generell durch sehr management-nahe Gewerkschaften, und ein harmonistisches Gesellschaftsbild eingehegt. P. Hartmann meint, dass Genossenschaftsmitglieder grösstenteils wegen der wirtschaftlichen Vorteile eintreten. Die politische Botschaft derselben sei entsprechend aufgesetzt ] Im Bereich der Gesundheits-Kooperativen scheint die soziale Kontrolle über den eigenen Lebensstil aus westlicher Perspektive sehr hoch zu sein.

Das Funktionieren solidarischer Landwirtschaft bleibt bisher vom Funktionieren der Marktwirtschaft abhängig ( * ProduzentInnen müssen ihre Produktionsmittel und Konsumgüter häufig am Markt kaufen.* Lohneinkommen helfen mit zu finanzieren etc ) Für Produkte aus bäuerlichen Betrieben müssen die Konsumierenden mehr bezahl-en, als für solche aus industrieller Landwirtschaft. Für die AufrechtErhaltung der Beziehung zum Produzenten müssen persönliche Einschränkungen auf sich genommen werden, und wird sogar auf an sich sinnvolle Grössen-Vorteile bei der Bewirtschaftung verzichtet ( Economics of Scale ) - Das verweist auf ein Bedürfnis nach Authentizität und Reprozität , als eine verallgemeinerbare Perspektive, - was in einer Marktwirtschaft system-atisch negiert und unterdrückt wird. Ist das für ein Modell in einer arbeitsteiligen Gesellschaft als Basis einer gesellschaftlichen Alternative fraglich ? - Bei den Seikatsu Clubs gilt das nicht, denn sie stehen in der älteren Tradition der Genossenschaften, und basieren in weiten Bereichen auf markt-ähnlichen Strukturen und Kriterien.

Wenn Menschen zu reflektieren beginnen, wie viel Geld, von wem aufgebracht und was genau damit in welcher Höhe abgegolten wird, dann kommt ans Licht, was „hinter dem Rücken der Akteure“ geschieht.

Preis , Wird der Preis eines Produkts im anonymen Austausch über den Markt ermittelt, erscheint er als objektive Eigenschaft des Produktes. Mit dem Vergleich der Produkte auf dem Markt, werden auch die Lebens-Perspektiven ihrer Erzeuger und Besitzer gegeneinander abgewogen, - das bleibt den KonsumentInnen üblicherweise verbor-gen. Setzen sie sich damit auseinander, können sie zu dem Ergebnis kommen, dass etwa der Preis von 1 Kg Kartoffeln nicht nur über die Existenz des Produzenten entscheidet, sie können auch zu Einsicht kommen, dass der Preis nicht für alle Mitglieder gleich sein sollte, solange ihre Einkommen und Lebenshaltungs-Kosten differieren. Sie können bewusst werden dass es sich beim Preis um ein soziales Konstrukt handelt, d h um ein bestimmtes soziales Verhältnis - das oft fahrlässig fremdbestimmt wird, z B durch Einkäufer von Konzernen.

 

~ 50´ wieviel Solidarität lässt sich auch an gemeinsamen Märkten vielleicht auch organisieren in solidarischen Wirtschaften, ^^ es ist spannend über die Grenzen hinauszugucken,

Ein Beispiel ist die grösste Industrie-Genossenschaft der Welt: Mondragon im spanischen Baskenland; wurde aus Ideen der katholischen Sozial-Lehre , in den 1950er Jahren von einem Jesuiten-Pater initiiert. Heute ist das ein Riesen -Konzern, ein globaler genossenschaftlicher Konzern, der zur einen Hälfte aus Industrie-Betrieben besteht, überwiegend Zulieferer der Automobil-Industrie, auch Werkzeugmaschinen herstellt, auch stärker in den Öko-Be-reich geht, Öko-Technlogien entwickelt. In Spanien betreibt Mondragon Supermarkt-Ketten . Sie haben ne eigene Bank, ne eigene SozialVersicherung, eine eigene Universität, mit überwiegend technischen Studiengängen, auch einen genossenschafts-wissenschaftlichen Studiengang, sie beforschen sich auch kritisch selber. Sie haben eine geringe Lohnspreizung zwischen den am geringsten, und den am höchst bezahlten, von 1 : bis 8, manchmal geringer von 1 bis : 6 etwa, Das ist für ein Unternehmen dieser Grössenordnung eine relativ geringe Lohnspreizung. Insgesamt sind es so 260 Unternehmen, darunter 100 Genossenschaften. Sie haben in jedem Kontinent TochterGesellschaften, die auch nicht selber genossenschaftlich organisiert sind, aus verschied-ensten Gründen. Insgesamt sind es über 74 000 Beschäftigte. (2013 ist eine Genossenschaft von ihnen, - die Gründungs-Genossenschaft in Insolvenz gegangen - die GründungsGenossenschaft, Es gibt unterschiedliche Auffassungen dazu, wie es dazu kam. Viele, die dort arbeiten bewahren auch nicht mehr so den genossenschaft-lichen Gedanken). Sie bemühen sich seit 15 Jahren dem genossenschaftlichen Gedanken mehr Raum zu geben, machen Ge-nossenschaftsSeminare, um vor allem denen, die neu hereinkommen zu vermitteln, - was ist das besondere an dieser Ökonomie, was unterscheidet sie von herkömmlichen Firmen. Mondaragon basiert noch auf klassischem Modell mit Lohnarbeit, aber genossenschaftlich. Du trittst einmal ein, hast lebenslänglich einen Vollzeit-Job, gehst da Tag für Tag zur Arbeit und lebst davon. .. 51´20

t

Wir haben starke Veränderungen in der Arbeitswelt, In Deutschland entstehen zunehmend It-Genossenschaften von FreeLancern . Die sind ne Art VermittlungsAgentur zwischen Kunden, Kundinnen und selbsständigen - 7 -

Programmierern und Programmiererinnnen. Die handeln darüber transparente faire Konditionen für beide Seiten, für die Auftraggebenden und die Auftrag-ausführenden aus. Und weil sie nicht profitorientiert sind, niemand dazwischen steht, der nur fette Kohle abziehen muss, weil sie nur die Kosten für die VermittlungsAgentur erwirt-schaften müssen, sind die Preise für die Kunden besser, und die Erträge für die Programmierer und Programmier – erinnen auch besser. ^ Das ist so n bisschen ein Ansatz der ausbeutenden Share-Ökonomie was entgegenzusetzen. Dort werden über von globalen Konzernen betriebene Plattformen kleinste ArbeitsSchnipsel vertickt. Also Leute können sich zu billigst-Konkurrenz-Konditionen kleine SchreibAufträge, GrafikAufträge, Programmiergeschichten an Land ziehen . Die IGM IG Metall hat da eine „Fair Crowd-work“ -Plattform aufgestellt, wo die Anbieter-kritisch ange-guckt werden können, - wo Organisation über Wissen stattfinden kann . (Free-Lancer kann man ja nicht gewerk-schaftlich organisieren. ) Es gibt einen Trend, - der Plattform-Kooperativismus, -(in den USA ) wo selbst genos-senschaftlich organisierte Internet-Plattformen das machen können was die Konzerne machen.... das muss man beobachten . Bsp In New York , eine Plattform für Reinigungskräfte, die an die verschiedenen Genossenschaften Aufträge erteilt, (und angeblich ? ) und die Reinigungskräfte deutlich mehr verdienen können. Das ist ne aktuelle Diskussion, wo Mensch gucken kann , was dabei rauskommt. 54´

 

 

Zu Ernährung , Die Weltbank hat Anfang dieses Jahrhunderts bei den Vereinten Nationen angeregt, dass unter-sucht werden soll, wie die Menschen, wie im Jahr 2050 die Menschheit noch satt werden kann. Es wurde ein Experten- und Expertinnen-Gremium einberufen. Dies legte 2008 seine Ergebnisse vor, die so nicht gewünscht, und nicht eingeplant waren. Die Aussage : Agro-Konzerne können die Welt nicht satt machen, das funiktioniert nicht. Der einzige Weg, die wachsende Weltbevölkerung satt zu bekommen ist eine kleinbäuerliche Land-wirtschaft. Das entspricht der Idee von ErnährungsSouveränität, die die Organisation ViaCampesina , die Organisation der Kleinbauern, Kleinbäuerinnen, und Landlosen weltweit schon lange vertritt. … nicht nur ErnährungsSicherheit, dass alle was zu essen haben, egal wie.. ErnährungsSouveränität bedeutet: Alle, jedes Land, jede Gemeinde, jede Gemeinschaft, jede Familie soll darüber entscheiden können, wie sie ihre Ernährung organisiert, selbstständig organisiert, und nicht in der Hand von irgendwem. 58 Staaten haben das damals 2008 als politisches Ziel unterzeichnet, Deutschland ist nicht dabei...55´30.

58´ ErnährungsSouveränität, wie können wir das machen , selber machen, oder erkämpfen ? - Es gibt Anfang des Jahres die Demo - „wir haben AgrarIndustrie satt“ wo die Verbindungen hergestellt werden, zu Landgrabbing, zur AbschiebePolitik. Es gibt das selber-machen, es gibt auch solidarische Landwirtschaftsprojekt hier in Freiburg. Ganz grob funktioniert Solidarische Landwirtschaft, oder CSA (Community supported agriculture) so: - da gibt es einen Hof, und eine Gruppe, die finanziert diesen Hof, und bekommt die Produkte, das, was an dem Hof produ-ziert wird, zwird nicht zur Ware. Die Dinge kommen nicht an den Markt, die haben ´ne andere Eigenschaft. Die sind zum Essen angebaut, nicht als Marktprodukte. Sie werden in einem solidarischen Zusammenhang hergestellt, wo alle gemeinsam das Risiko tragen, bei eventuellen Ernte-Ausfällen, -dann gibt’s halt weniger, oder aber es gibt ne Fülle, und dann kanns verschenkt werden. Es ist der Genossenschaftsgedanke, der Mitglieder-Solidarität,…. ganz unabhängig von der Rechtsform Es ist genossenschaftliches Wirtschaften, im Sinne wo sich die Mitglieder selber versorgen. . ^. Es gibt nur wenige Solawi´s die als Genossenschaft organisiert sind.

^^Immer verbunden mit der ErnährungsSouveränität ist die Saatgut-Frage. - Ohne Saatgut wächst nichts. Ist es über-haupt noch möglich, oder zulässig eigenes Saatgut herzustellen, gentechnik-freies Saatgut. Dass die Pflanzen eigenes Saatgut produzieren können. Darf das frei getauscht, gehandelt werden ? In vielen Ländern dieser Welt machen das auf den Dörfern z B die Frauen, die hüten das Saatgut. In Indien konnte ich mir mal angucken, was Bio-Diversität bedeutet. Nördlich von Hyderabad. Da gibt’s so ne Saatgut-BioDiversitäts-Tour. Da machen Leute jedes Jahr so ne Tour mit OchsenKarren über 50 Dörfer oder so, und zeigen sich ihr unterschiedliches Saatgut. Weil, - das in jedem Dorf anders ist, weil die Verhältnisse in jedem Dorf anders sind. Die haben eine solche Expertise entwickelt darin, unterschiedliche Pflanzen anzubauen, zu pflegen, die auch in verschiedenen WitterungsVerhältnissen wachsen, und erzählen sich das einmal im Jahr, und feiern auch ihre Souveränität, verbrennen symbolisch Strohpuppen, als Symbole für die Konzerne die sie drangsalieren wollen. Sie tanzen und feiern und freuen sich des Lebens.

58´40 In Venezuela gibt es die Cooperative Cecesola – Für die ist ganz wichtig zu sagen : Wir wollen nicht nur unsere Mitglieder versorgen, sondern möglichst die ganze Gemeinschaft,. was in Krisenzeiten sehr wichtig ist. Sie versorgen einen grossen Teil der Stadt in der sie tätig sind, da leben 200 000, 300 000 Menschen,. Sie haben grosse Gemüse-Märkte, ein Gesundheits-Zentrum, ein BestattungsInstitut. Sie verkaufen alle Produkte aus der Landwirtschaft, haben einen einheitlichen Kilo-Preis, Alle sollen essen was sie wollen, nicht was sie sich leisten können. Da kann man leicht mitarbeiten, da ist es nicht so kompliziert an der Kasse. Sehr schönes Projekt, darüber kann Mensch viel nachlesen. 100´30

 

In Deutschland haben wir nun die Übernahme von Monsanto, durch BASF. Monsanto ist der Hersteller des berüchtigten Glyphosphat Totalherbizid „Round up“ , womit alles platt gemacht wird, was nicht dagegen - 8- `stabilisiert` worden ist. Und Glyphosphat gibt es immer noch. Unklar, ob es nun endlich verboten wird oder nicht. Im Rahmen einer Europäischen Bürger-Bürgerinnen Initiative wurden gerade viele Unterschriften gegen den Fortbestand von Glyphosphat eingereicht. Die Entscheidung ist von der EU -Komission in den März 2018 verschoben worden. 56´10

Afrika hat aufgerufen zu einer europäischen Afrika-Konferenz , in Cote d Ivoire, Es geht da um die EPA ´s Economic Partnership Agreements, die HandelsAbkommen , die den Konzernen den Weg in die afrikanischen Ländern ebnen sollen. Es gibt vom Bundes-EntwicklungsMinisterium eine Art Marshall-PLan mit Afrika, eine ReformPartnerschaft, , das ist zum FremdSchämen : da wird mit wunderschönen Worten gesagt, es sei alles auf gleicher Augenhöhe, und wie gut das alles werden wird, Aber man will nur mit den reform-bereiten, „guten“ Län-dern verhandeln. [ Man wird erinnert an den Slang bei der Einführung von HartzIV ] . Es geht auch um Rück-Übernahme-Abkommen. Die könnte man auch als Menschenhandel bezeichnen. Da kriegen afrikanische Länder Kopfgeld von der Bundesregierung, wenn sie Menschen zurücknehmen, - egal ob die aus dem Land oder anders-woher gekommen sind. … Im Frühjahr auf einer Business-Konferenz, liess Angela Merkel verlautbaren „wir müssen eigentlich als Europäische Union schauen, dass wir uns Afrika aufteilen“. Das wurde leider nur wenig öffentlich verbreitet bekannt. .

Konsum , Das Portal „Utopia“ trägt zur Bewusstseinsbildung bei, es erreicht viele Leute. Dieses Konzept von „Kritischem Konsum“ oder der Glaube wir könnten als Kundinnen, Kunden die Welt verbessern, wir könnten die Welt gar „schön-kaufen“ . So einfach ist das nicht, man kann sich nicht freikaufen von allem ….

Katrin Hartmann („die Sehnsucht nach WeltRettung ist zur beinahe-totalitären Hurrah-Veranstaltung geworden...) Sie kritisiert stark die Haltung von LoHas, diese Leute die einen „Lifestyle of Health and Sustainability“ pflegen. Dadurch , dass sie richtig und gut (meistens auch n bisschen teurer) einkaufen , [es sich leisten können, meistens auch von andern sich abheben, ich bin besser.... Katrin Hartmann schrieb ein weiteres Buch, in dem sie sehr detail-liert und krass schildert, wie es zu einem solchen Label wie „Nachhaltiges Palmöl“ kommt. Zu „Bio-Shrimps“ aus Bangla Desh schreibt sie hautnah, wie dort Menschen , von den Ländereien von denen sie leben konnten, vertrieben werden, - für diese riesigen Becken wo die Garnelen gezüchtet werden, die dann die gut betuchten Bio-Kunden,Kundinnen sich reinziehen können, mit dem guten Gefühl „Was gutes getan“ zu haben. Aber dort werden die Menschen erschossen, wenn sie sich dagegen wehren , von ihrem Land vertreiben zu lassen. Trotzdem hängt da hier, ein Bio-Siegel drauf. Diese junge Kollegin, die fährt da hin, fährt mit dem Motorrad durch die Länder und guckt sich das an. Hut ab ! Das ist beste Aufklärung.

Wenn ich in Bezug auf diese „Lohas“ gucke, ...Ist es jetzt egal was ich kaufe ? - Auch nicht so recht ... . Weltläden viele dümpeln so, einige machen ganz wunderbare Geschichten, … Betreiberinnen kennen sich teils richtig gut aus, was sie da kaufen, von wem es hergestellt worden ist., persönliche Beziehungen sind z Teil da. ....So was ist schön, …. und wer sich das leisten kann zu kaufen.

Bei uns in Deutschland gibt es politisch motivierten Kaffeehandel, wo es persönliche Beziehungen gibt zu Kooperativen in Lateinamerika, oder in Afrika. Das ist ne ganz andere Basis von Wirtschaf, da kommt das Spezifische des Solidarischen Wirtschaftens, - die solidarische Beziehung zwischen den Menschen, - das ist nicht so n bio-lädel, - das sind Leute, die einander kennen, einander vertrauen, und von denen die Sachen dann hier ge-kauft und verkauft werden. Das ist teurer, aber wer sich das leisten kann und kauft, - das ist wunderbar. Ein anderes Label, „Libera Terra“ . Das sind so BioHöfe in Italien. ( da gibt’s ein Gesetz, dass Mafia-Landgüter enteignet werden darf ) Das ist erkämpft worden von AktivistInnnen , dass es umgesetzt wird dort. Der Staat vergibt diese Höfe z B an Genossenschaften gegeben die Bio-Landwirtschaft betreiben, unter diesem Label „befreite Erde“ , „kein Schutzgeld“ ,, - die dann auch hier die Dinge vertreiben. … Auch n Tick teurer 106´30

Oder eine Soli-Oli – Kampagne, Olivenöl wird einmal im Jahr hergestellt , wir kaufen einmal im Jahr, kampagnenmässig grosse Mengen von Olivenöl von griechischen Kooperativen einkaufen, - das ist gut, lecker, günstig, und die dort haben trotzdem was davon. Wir machen dazu unbezahlte Arbeit dass wir es weiterzuvertreiben . ( 2017 waren es 36 000 E , was übrig bleibt, geht als Spende an Projekte in Griechenland).

Es gibt viele Möglichkeiten, die sind klein natürlich. Darin ist diese Keimform zu sehen von einer anderen Welt, die vielleicht hier ökonomisch noch nicht soviel bewirken, die aber zeigen, dass eine andere Wirtschaft geht, die ist möglich, die kann Mensch machen. Das ist ganz wichtig , auch wenn wir uns vorstellen, dass die herrschende Wirtschaft uns an die Wand fährt. Schon mal Mut zu haben, zu wissen, sich zu kennen, und ausprobiert zu haben.

Zur Sendung wurde benutzt, : ein Vortrag von Elisabeth Voss an der Uni Freiburg im November 2017 1´07

Zu Technik, ausführlicher in einer FolgeSendung auch mit Inhalten zu Technik IV, Industrialisierung IV

ff xtr aus Commons , solidar Ökonomie, krit utop q attinp thmenabnd

 

Lesetipp zum Thema „Direkte Demokratie und Partizipation“ 2 Bücher von T. Wagner, einem Soziologen ….Bei der StadtEntwicklung gibt’s da Programme, da wird man oftmals so eingewickelt, in Partizipations-verfahren, wo dir beigebogen wird, was du bitteschön schön finden sollst, und bitteschön mitmachen sollst, und ein bisschen noch gestalten kannst, aber an die eigentlichen Verhältnisse, an die Basics, und wo das viele Geld hingeht, da werden die Menschen immer nicht drangelassen.

[ein Link – ein Film von der lybischen Küste, …wo die Auswirkungen dieser furchtbaren FlüchtlingsPolitik gezeigt werden]

Lesetipp, - ein Buch über Saatgut, eine Mischung aus fachlicher Information, praktischer Umsetzung, und politisch-en Kämpfen, toll zeigt.1´02