Armenien macht Türkei für Waffengang um Bergkarabach verantwortlich

Armenien macht Türkei für Waffengang um Bergkarabach verantwortlich

Der Ministerpräsident Armeniens. Nikol Paschinjan macht die Türkei für die anhaltenden Kämpfe um die armenische Enklave Bergkarabach verantwortlich. Ohne das aktive Eingreifen der Türkei wäre es nicht so weit gekommen, sagte Panschinjan laut Presseberichten. Die Türkei hat Armenien volle Unterstützung zugesagt, bestreitet aber zugleich ein direktes Eingreifen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kritisierte unterdessen bei einem Besuch in der Hauptstadt Aserbaidschans Staaten, die sich nicht an die Seite Aserbaidschans stellten. Damit würden sie den Besatzer unterstützen. Seit einem Waffenstillstand im Jahr 1994 ist die mehrheitlich armenische besiedelte aber völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Enklave Bergkarabach unter armenischer Kontrolle. Außerdem kontrolliert Armenien noch einige aserische Gebiete zwischen Armenien und Bergkarabach, aus denen die aserische Bevölkerung fliehen musste.

 

Nach verschiedenen unabhängigen Presseberichten unterstützt die Türkei Aserbaidschan indem sie syrische Islamisten als Söldner einsetzt. Traditionell ist Russland der Verbündete Armeniens. Doch Putin und Paschinjan haben ein schwieriges Verhältnis. Außerdem hat Russland auch enge ökonomische Beziehungen zum ölreichen Aserbaidschan.

 

Die Türkei steht aus ökonomischen wie ideologischen Gründen an der Seite Aserbaidschans, wo man eine dem Türkischen eng verwandte Turksprache spricht. Außerdem wehrt sich die Türkei seit Jahrzehnten gegen den Vorwurf, das Osmanische Reich habe im 1. Weltkrieg einen Völkermord an seiner armenischen Minderheit begangen. Dadurch ist das Verhältnis auf beiden Seiten emotional aufgeladen. Eine Diskussion über den Völkermord innerhalb der Türkei wurde unterdrückt.