Nach Werbung für DIE LINKE: Aufregung um Sendeverbot für Max Uthoff für "Die Anstalt"

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Aufregung um Sendeverbot für Max Uthoff für "Die Anstalt"

Wie u.a. T-Online berichtete, erhielt der Moderator der Sendung "Die Anstalt" Max Uthoff vom ZDF ein Sendeverbot auferlegt. Grund dafür ist seine Wahlwerbung für die Partei Die LINKE. Er und seine Frau sind u.a. auf einem Plakat von DIE LINKE mit dem Satz "Grün oder SPD wird nicht reichen um Merz etwas entgegenzusetzen" zu sehen. Gegenüber T-Online erklärte das ZDF dazu: "Jeder Staatsbürger hat das Recht, sich politisch zu betätigen. Wenn sich bildschirmprägende Protagonisten im Vorfeld von Wahlen politisch engagieren, dürfen sie allerdings in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der Wahl nicht mehr im Programm auftreten." Das sorgte an diesem Tag für Aufregung im Netz. Matthias Meisner erwähnte z.B. den Schauspieler Dominic Boer, der Werbung für Friedrich Merz macht und weiterhin im ZDF zu sehen ist. Die Kritik am ZDF ist in diesem Fall allerdings falsch. Es entspricht journalistischen Grundsätzen, dass Moderator*innen im Wahlkampf nicht Werbung für eine Partei machen. Schauspieler*innen und Moderator*innen lassen sich hierbei nicht vergleichen. Es ist selbstverständlich etwas völlig anderes, bei einem Film mitzuspielen, als "Die Anstalt" zu moderieren, bei der es an diesem Tag um "die Hochphase des Bundestagswahlkampfes" gehen sollte. Selbst wenn es schade ist, Max Uthoff nicht in der "Anstalt" zu sehen und es sein gutes Recht ist, Wahlwerbung für DIE Linke zu machen, ist es völlig verständlich, dass das ZDF ihn nicht die Sendung moderieren lässt.

Es gibt so viel am Öffentlich Rechtlichen Rundfunk zu kritisieren: Ein TV Duell, bei dem die Klimakatastrophe nicht vorkommt und beim Thema Migration keine einzige Frage gestellt wird, die den vorherrschenden Rassismus und seine Auswirkungen anprangert, sondern nur Fragen gestellt werden, die offensichtlich die rechte "Das Boot ist voll"-Rhetorik als gesellschaftlichen Konsens annehmen. Die ständigen Einladungen von AfD-Politiker*innen in diverse Talkshows, die dazu beitragen, die AfD zu normaliseren und sie zu stärken, was, wie es Georg Restle und Andreas Fischer-Lescano herausgearbeitet haben, auch rechtlich nicht notwendig wäre. Oder auch die Ausrichtung der ARD unter Christine Strobl, Tochter von Wolfgang Schäuble und Frau von baden-württembergs CDU-Innenminister Thomas Strobl. All das und noch viel mehr gibt es zu kritisieren, aber bitte kritisiert doch nicht, wenn das ZDF allgemeine journalistische Grundsätze hochhält. (FK)