Der AfD-Abgeordnete Albrecht Glaser ist bei der Wahl zum Bundestags-Vizepräsident durchgefallen. Bei der ersten Sitzung des neuen Parlaments erhielt Glaser auch im dritten Wahlgang nicht die nötige Stimmenmehrheit.

Die AfD hatte mit Glaser einen dezidiert anti-muslimischen Kandidaten für den Posten aufgestellt. Glaser hatte in der Vergangenheit unter anderem gefordert, Muslimen das Grundrecht auf freie Religionsausübung zu entziehen. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte sich angedeutet, dass Glaser von den anderen Fraktionen nicht gewählt werden würde. Dennoch erhielt er in jedem der drei Wahlgänge mehr Stimmen als die AfD-Fraktion Abgeordnete hat. Die Kandidatur von Glaser steht in einer Reihe mit den gezielten Provokationen der Partei, die sich dann im Nachgang als „unfair behandelt“ inszenieren kann.

Der Posten eines Vize-Präsidenten steht jeder Fraktion zu. Zunächst bleibt der von der AfD zu besetzende Posten also frei, eine neue Abstimmung erfolgt im November.