Demonstrationen und Kundgebungen am 1. Mai

Demonstrationen und Kundgebungen am 1. Mai

Der Tag der Arbeit begann bereits Samstag Abend in einigen Städten mit queer-feministischen Walpurgisnacht Demonstrationen, bei denen gegen patriarchale Machtverhältnisse und Gewalt demonstriert wurde. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fanden am Sonntag Maidemonstrationen nun zudem wieder in gewohnter Größe statt. Der Deutsche-Gewerkschaftsbund forderte unter anderem höhere Löhne, einen Inflationsausgleich, eine gerechte Verteilung und Beteiligung von Arbeiter*innen am Produktionsgewinn. Ver.di hatte im Vorfeld bereits betont, an diesem ersten Mai müsse insbesondere gegen Krieg und Gewalt sowie soziale Gerechtigkeit auf die Straße gegangen werden. Mobilitätsgeld, Gaspreisdeckelung und Maßnahmen zu steigenden Lebensmittelpreisen nannte Verdi als konkrete Notwendigkeiten. Thematisch rückte der Krieg in der Ukraine zudem in den Fokus. Heterogen viel vielerorts die Antwort auf Waffenlieferungen an die Ukraine aus. DBG Chef Reiner Hoffmann sprach sich für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus.

Allein in Berlin fanden über 20 Demonstrationen statt. Bei der zentralen Gewerkschaftskundgebung am Brandenburger Tor wurde auf die amtierende Bürgermeisterin der SPD, Franziska Giffey, ein Ei geworfen, was sie nicht traf. In der Folge brach diese ihre Rede ab. Das Ganze sorgte vor allem medial für Wirbel. Das Ei sei aus den Reihen der Organisation „Deutschewohnen und Co. Enteignen“ gekommen, die sich für den Volksentscheid stark gemacht hatten, bei dem sich im vergangenen Jahr über die Hälfte der Berliner:innen für eine Enteignung ausgesprochen hatten. Sie fordern seitdem, den Entscheid in die Tat umzusetzen. Im Vorfeld war es bereits aus dem linken Gewerkschaftsspektrum zu Kritik daran gekommen, dass die Bürgermeisterin geladen war, um eine Rede zu halten. 

 

In Zwickau kam es zu übergriffen von rechtsextremen auf Gegendemonstrant:innen, die gegen den Aufmarsch des sog. „Dritten Wegs“ demonstrierten. Ca. 750 Menschen kamen bei der Kundgebung unter dem Motto „Faschismus, Krieg und Krise: Schuld ist das System“ in Zwickau zusammen. Teilnehmer:innen störten den Aufmarsch der rechtsextremen Kleinstpartei unter anderem durch Sitzblockaden. In einem Zug wurde ein Demonstrant von Rechtsextremen verletzt. Sachsens Justizministerin Katja Meier solidarisierte sich mit den Gegendemonstranten:innen und verurteilte den Angriff.