Streikende Beschäftigte an den Berliner Hochschulen haben am Mittwoch Abend das Audimax der Technischen Universität in Berlin besetzt. Die Besetzung folgte einer Streikdemo, nach der sich hunderte Beschäftigte in den Audimax begaben. Die Besetzung ist die neueste Entwicklung in dem Tarifkonflikt der Beschäftigten der sich seit Monaten schon zieht.
„Unter diesen Bedingungen ist keine gute und nachhaltige Bildung möglich. Für eine Lösung des Problems ist die Beendigung der prekären Beschäftigungsverhältnisse notwendig. Dies kann nur durch den Abschluss eines neuen Tarifvertrags mit Ankopplung an den Tarifvertrag der Länder geschehen“, sagt Lena Schwarz der Alice-Salomon-Hochschule dazu.
Die letzte Lohnerhöhung für die Beschäftigte gab es 2001, also vor 17 Jahren. Um dieser langjährigen Tendenz entgegen zu wirken fordern die Beschäftigten die Ankopplung an den Tarifvertrag der Länder. So soll weiteres Lohndumping durch die Hochschulen verhindert werden. Nach langen Verhandlungen befinden sich die Beschäftigten, mit Unterstützung der GEW, von Ver.di und der Basisgewerkschaft FAU, nun schon in der dritten Streikwoche.
Mit der Besetzung wollen die Streikenden auch auf die Bundesweite Relevanz aufmerksam machen. Schließlich sei, so die Streikende, die Beschäftigung in außer tariflichen Verhältnissen um Löhne niedrig zu halten an deutschen Hochschulen Standard. Die TU reagierte bisher nicht auf die Besetzung und verlegte dort stattfindende Veranstaltungen einfach in andere Räume. Am Freitag den 15.6.18 ist nun ein Treffen der Tarifparteien statt, zu dem der Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach eingeladen hat.
Die Streikenden verweisen außerdem darauf, das nicht nur die studentischen Hilfskräfte von prekären Lebensbedingungen betroffen sind. Für ein gutes Studium reicht auch das BAföG nicht. Ein Student der FU adressiert die Bundesregierung: „Die Wohnpauschale des BAföG reicht in Berlin nicht einmal für ein WG-Zimmer. Eine echte Trendwende muss her. Dafür brauchen wir ein bedarfsdeckendes, eltern-, semester- und altersunabhängiges BAföG. In anderen Ländern sind entsprechende Regelungen bereits Standard.“
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