Demo für Frauen- & Menschenrechte in Afghanistan: "Der gemeinsame Kampf für Menschenrechte ist auch immer ein Kampf für Frauenrechte"

"Der gemeinsame Kampf für Menschenrechte ist auch immer ein Kampf für Frauenrechte"

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Zwei Banner auf denen "Solidarität mit den Menschen in AFG" und "Women want to have their rights and voice"
Protest für Frauen- und Menschenrechte in Afghanistan
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Auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg fand am 14. Januar 2023 eine Kundgebung für Frauen- und Menschenrechte in Afghanistan statt. Die Demonstration war Teil einer globalen Bewegung, die in 20 Ländern und 44 Städten Kundgebungen organisiert. Die Kundgebungen stehen unter dem Motto "Let Afghan girls learn" und "Let Afghan whomen study". Anlass der Demo sind die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan. Dort werden unter der Taliban Herrschaft die Rechte von Mädchen und Frauen massiv eingeschränkt. Mädchen wird der Besuch weiterführender Schulen ab der 7. Klasse verwehrt. Zuletzt wurde es Frauen verboten Universitäten zu besuchen.

Um auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen und zivilgesellschaftlichen Druck auf die Bundesregierung aufzubauen, fand die Kundgebung am Samstag mit etwa 200 Personen statt.

In der Begrüßungsrede wurde das gemeinsame Statement des Global Movements for women's rights in Afghanistan auf Englisch verlesen. 2:05

Die anwesenden Menschen wurden ebenfalls mit einer Rede auf Deutsch begrüßt. Darin wurde gefordert, dass die Situation in Afghanistan nicht verdrängt werden darf durch die multiplen Krisen, die die Menschen in Europa und Deutschland gerade durchschütteln. 1:27

Es folgte ein Überblick und Ausblick auf die Redebeiträge auf der Kundgebung. Es wurde auf die konsequente Durchsetzung von Menschenrechten in Afghanistan gepocht. 1:57

In einem kurzen Beitrag wurde die internationale Bewegung Global Movement for women's rights in Afghanistan vorgestellt. 1:47

Auch auf Farsi, einer der Landessprachen Afghanistans, wurden die Menschen begrüßt. 0:28

Es folgte eine Rede, in der die aktuelle Situation der Einschränkung der Frauen- und Menschenrechte in Afghanistan historisch eingeordnet wurde. Im Zuge des Ost-West Konflikts und des Kriegs zwischen der in Afghanistan einmarschierten Sowjetunion und der von den USA unterstützten lokalen Widerstandsbewegungen konnte die Taliban die Macht in Afghanistan ergreifen und ein unterdrückendes System einführen. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 marschierten westliche Gruppen unter US-amerikanischer Führung in Afghanistan ein und stürtzen das herrschende Regime. Mit Abzug der NATO Truppen im Jahr 2021 kamen die Taliban erneut an die Macht und schränkten Frauenrechte massiv ein. Die Rede schloss mit den Forderungen an die internationale Gemeinschaft, verstärkt Druck auf die Taliban auszuüben um die Durchsetzung von Menschenrechten einzufordern. 7:07

Im Anschluss wurde ein Beitrag in einer der Landessprachen Afghanistans verlesen. 5:12

Über eine Mitverantwortung der Bundesregierung an der aktuellen Situation in Afghanistan ging es in der nächsten Rede. Es wurde auf die Unterdrückung der Gesamtbevölkerung durch die Taliban aufmerksam gemacht. Doch insbesondere Frauen und Mädchen und LGBTQ und queere Personen würden besonders unter der Situation leiden. 4:04

Es folgten mehrere Beiträge von Frauen, die sowohl auf Deutsch als auch in einer Landessprache Afghanistans über die aktuelle Situation sprachen. 0:371:490:36 0:48

Eine weitere Rede ging darauf ein, dass die militärischen Interventionen in Afghanistan keinen Frieden gebracht haben. Die aktuelle Situation sei vermeidbar gewesen, da afghanische Frauen bereits seit langem auf den Prozess der zunehmenden Einschränkung ihrer Rechte aufmerksam gemacht hätten. 3:02

Gegen Ende der Versammlung wurde nochmals betont, warum die Demonstration stattfindet. 1:26

Zudem wurde thematisiert, dass es wichtig sei, das Geschehen in Afghanistan weiter zu beobachten und kritisch zu begleiten. 1:15

In einer Abschlussrede wurde die politische Lage in Afghanistan seit der erneuten Machtübernahme durch die Taliban nochmals zusammengefasst. Außerdem wurden die Forderungen der Demonstrierenden betont. Diese beinhalten unter anderem den freien Zugang zu Bildung für afghanische Frauen und das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung der Frauen. 4:38

Nachdem die Demonstrierenden auf dem Platz der Alten Synagoge im Kreis liefen und mit Schildern und lauten Rufen ihrem Protest Nachdruck verliehen, löste sich die Demonstration auf.