Vergangenen Samstag, den 28. August 2021, fand in Freiburg eine Demonstration zu der kritischen Lage in Afghanistan statt. Rund 150 Menschen beteiligten sich an dieser, zwei Polizeiwannen und eine einstellige Zahl an Beamt*innen begleiteten sie, hielten sich jedoch weitgehend zurück.
In der Eröffnungsrede wurde durch Nemat Sultani, einem der Organisator*innen das Thema der Versammlung postuliert: Die NATO-Truppen haben sich fast komplett aus Afghanistan zurückgezogen und die Taliban in kürzester Zeit das Land eingenommen. Seit dem versuchen Tausende das Land zu verlassen, weil sie sich einer erneuten Schreckensherrschaft ausgesetzt sehen. Vor allem Frauen und Mädchen würden in einem von den Taliban regierten Land unterdrückt.
Nach der Eröffnungsrede wurde eine Schweigeminute in Gedenken an alle Toten in Afghanistan abgehalten. Darauf folgte das Abspielen und der Gesang der Nationalhymne Afghanistans. Diese stünde in unmittelbarer Verbindung zur Nationalflagge, die durch die Taliban eigene ersetzt werden solle, so Sultani.
Der Demonstrationszug startete über den Rotteckring und den Friedrichring auf den Europaplatz, wo die erste Zwischenkundgebung stattfand. Auf der Route riefen die Demonstrant*innen Parolen, die Frieden und Freiheit für Afghanistan forderten und sich gegen die Taliban, sowie deren Unterstützer*innen richteten.
Bei der Zwischenkundgebung hielt die Seebrücke Freiburg einen Redebeitrag. Darin prangerte sie unter anderem das Versagen der deutschen Regierung bei der Evakuierung und Rettung von Menschen aus dem krisengeplagten Land an.
Die Demonstration zog nach der Rede weiter über die Kaiser-Joseph-Straße bis zum Bertoldsbrunnen, wo die zweite Zwischenkundgebung stattfand.
In einer Rede von Ismael Hares (SPD) wurde u.a. gefordert die Frauen und Mädchen in Afghanistan zu befreien, da v.a. sie durch die Taliban enorme Einschränkung ihrer Freiheits- und Menschenrechte zu befürchten hätten.
Während der Ansprache tätigte ein Passant, der in Begleitung einer Frau der Demonstration begegnete, einen rassistischen Zwischenruf. Dieser blieb zum Großteil unbeachtet und die mutmaßliche Partnerin des Rassisten zog diesen weiter, so dass sich beide rasch von der Versammlung entfernten. (Triggerwarnung: Rassistische Beleidigung im Beitrag zu hören)
Ismael Hares Rede wurde dann noch in Farsi übersetzt, einer der Landessprachen in Afghanistan. Es wurde ergänzt, dass die Taliban nicht für „den Islam“ stünden und deren Vorgabe lediglich ein Mittel zum Zweck darstellen würde. Eine Mitorganisatorin der Versammlung fügte außerdem hinzu: Es gelte den „Westen“ nicht verharmlosen, ihm ginge es nur um die Bodenschätze Afghanistans. Diesen wollten sich nach Abzug der NATO-Truppen nun China, Russland, Pakistan und die Türkei bedienen.
Ismael Hares Rede wurde dann noch in Farsi übersetzt, einer der Landessprachen in Afghanistan. Es wurde ergänzt, dass die Taliban nicht für „den Islam“ stünden und deren Vorgabe lediglich ein Mittel zum Zweck darstellen würde. Eine Mitorganisatorin der Versammlung fügte außerdem hinzu: Es gelte den „Westen“ nicht verharmlosen, ihm ginge es nur um die Bodenschätze Afghanistans. Diesen wollten sich nach Abzug der NATO-Truppen nun China, Russland, Pakistan und die Türkei bedienen.
Auf dem darauf folgenden Weg zum Platz der Alten Synagoge gab es einen weiteren Zwischenfall, als ein Besucher eines Lokals in vermeintlich rassistischer Absicht den Demonstrant*innen den Stinkefinger gezeigt haben soll.
Auf dem Platz angekommen liefen Demonstrant*innen in einer Reihe zu afghanischer Musik um den Platz.
Anschließend wurden noch ein paar kürzere Ansprachen gehalten, bevor sich die Demonstration ohne weiterer Zwischenfälle auflöste.