Erneut kam es gestern im Mittelmeer zu einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste bei dem mehrere Flüchtlinge gestorben sind. Von der Küstenwache wird angegeben, dass bislang etwa 400 Personen gerettet werden konnten; wie viele Menschen sich jedoch auf dem Schiff befanden ist noch unklar. Hilfsorganisationen gehen in ihren Schätzungen von bis zu 600 Passagieren aus.
Wie auch viele andere Organisationen und Einzelpersonen hat Ärzte ohne Grenzen die Europäische Union erneut dazu aufgefordert, legale und sichere Einreisemöglichkeiten nach Europa zu schaffen um den Menschen zu ermöglichen Asyl zu beantragen ohne dabei ihr Leben riskieren zu müssen.
Erst kürzlich hatte die Internationale Organisation für Migration (IOM) aus Genf bekannt gegeben, dass alleine in diesem Jahr bereits etwa 2000 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer umgekommen sind.
Anstatt diesen Forderungen nachzukommen, schließt die EU-Grenzschutzbehörde Frontex derzeit Verträge mit mehreren Fluglinien ab. Der Einsatz von Flugzeugen und Hubschraubern soll der Grenzüberwachung dienen und wird von Frontex als Instrument zur „Früherkennung“ dargestellt.