Fast gut geworden ...: Die Kronenbrücke aus der Sicht eines Radfahrers

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Die Kronenbrücke aus der Sicht eines Radfahrers

Kronenbruecke_OSM

Die Kronenbrücke auf OpenStreetMap
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Nach 3,5  Jahren Bauzeit wurde die Kronenbrücke im Dezember 2018 eröffnet. Seit Anfang März ist auch der Kreisverkehr fertiggestellt der die Wilhelmstraße wieder mit der Kronenbrücke verbindet. Dadurch wird eine wichtige Tangente zwischen Dreisamuferradweg / Wiehre und dem Hauptbahnhof für den Radverkehr wieder attraktiv.

Auch für den Verkehr aus der Innenstadt in Richtung Süden (Wiehre, Vauban, etc.) ist die Brücke ein Lückenschluss. Insbesondere seit dem der Rotteckring vom Durchgangs-PKW Verkehr befreit wurde und damit die Innenstadt sicher mit dem Fahrrad von Herdern aus durchquert werden kann. Kommt man allerdings von der Universitätsbibliothek und möchte in die Kronenstraße einfahren schafft kaum jemand die Grünphase der Fahrrad-/Fußgängerampel (Markierung 1 auf der Karte). Diese ist aber auch in diesem Fall nicht maßgeblich für die Fahrräder auf der Fahrbahn wie das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg erklärt:

Der von der Werthmannstraße bzw. Nordseite der Kronenbrücke kommende Radverkehr wird mittels Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geführt. Damit gilt gemäß Straßenverkehrsordnung für den Radverkehr das Kfz-Signal (das der längeren Grünzeit). Das kombinierte Fußgänger-/Radsignal ist für die wenigen Radler gedacht, die über die Rampe vom Dreisamweg kommen und über die Fußgängerfurt die Lessingstraße queren wollen.

Für diejenigen die die Brücke von Norden nach Süden überqueren und in die Goethestraße (Fahrradstraße) einfahren wollen ergibt sich aber seit dem Umbau der Kronenbrücke eine zusätzliches Hindernis (Markierung 2 auf der Karte). Seit dem Umbau gibt es aus der Kronenstraße kommend eine Rechtsabbiegerspur auf die Bundesstraße - deshalb müssen Radfahrer eigentlich auf der Verkehrsinsel auf ein grünes Ampelsignal warten um die Rechtsabbiegerspur zu queren. Wer auf den Dreisamuferradweg flussaufwärts (Richtung Osten) einbiegen will muss sich schon auf der Brücke in die Fahrspur der PKWs einreihen um gefahrlos abbiegen zu können.

Damit kommen wir zur Markierung Nr. 3 auf unserem Kartenausschnitt. Der Radverkehr der aus der Wilhelmsstraße in Richtung Goethestraße / Dreisumuferradweg in Richtung Osten will muss die Fahrbahn des Autoverkehrs queren der in Richtung Kronenstraße führt. Bevor sie aber überhaupt auf die Kronenbrücke kommen werden sie über die Bundesstraße auf eine Verkehrsinsel gelotst um diese dann gleich wieder in Richtung Süd-Osten zu verlassen und sich in den Rad- und Autoverkehr einzufädeln der schon aus der Werthmannstraße angerollt kommt. Eine etwas holprige Stress-Situation insbesondere für Lastenräder und Fahrradanhänger.

Bezüglich der Markierung Nr. 4 auf der Karte kündigte die Kronenbrücke-Baustellenseite der Stadt Freiburg vollmundig an:

Die Gartenstraße bleibt für den Kfz-Verkehr Einbahnstraße, wird aber für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet und verkehrssicher an die Kronenbrücke angeschlossen.

Dieser verkehrssichere Anschluss beschränkt sich bisher auf ein Schild das die Benutzung des Gehwegs für Fahrräder erlaubt. Der Radverkehr aus der Gartenstraße wird über eine kleine separate Einmündung in Richtung Kronenbrücke geleitet aber der von der Kronenbrücke kommende Radverkehr hat (bisher?) keine erkennbare Führung und schlängelt sich zwischen Baumscheibe, Fußgängern, parkenden PKWs und Gebäudefassade irgendwie in Richtung Gartenstraße.

Ab 16. März rollt dann auch endlich die Straßenbahn über die Kronenbrücke. Damit hat es schlappe vier Jahre gedauert bis das eigentliche Ziel des Brückenumbaus erreicht wurde.

<ironie>Hut ab vor deutscher Ingenieurskunst!</ironie>