Polizeiproblem: Drei Minuten nachdem die Polizei kam, erschoss sie Mouhamed D.

Drei Minuten nachdem die Polizei kam, erschoss sie Mouhamed D.

Am 8. August, starb in Dortmund der 16-jährige Mouhamed D. an Schüssen einer Maschinenpistole der Polizei. 12 Polizist:innen waren im Einsatz. Das Opfer war in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Am Mittwoch war der Fall Thema im Rechtsausschuss des ordrheinwestfälischen Landtags. Hier wurden neue Details zum Ablauf bekannt, über die u.a. der Spiegel berichtet. Zwischen der ersten Kontaktaufnahme der Polizist:innen mit dem 16-Jährigen und den tödlichen Schüssen lagen demnach gerade einmal drei Minuten. Ob der junge Senegalese die Polizisten überhaupt verstehen konnte ist unklar, die Ansprache soll auf Englisch und Spanisch erfolgt sein. Der Einsatzleiter entschied sich schnell fürs Vorrücken, weil er »eine unmittelbare Lebensgefahr durch Selbstverletzung«, sah. Selbst NRW Innenminister Reul erklärt mittlerweile, es dränge sich „schon der Eindruck auf, dass bei diesem Einsatz einige Dinge nicht einwandfrei gelaufen sein können.“ Auch beim tödlichen Polizeieinsatz am 2. Mai in Mannheim stellt ein aktuelles Gutachten nun noch einmal fest, dass das 47-jährige Opfer infolge der Kontrolle erstickte. Er starb an lage- und fixationsbedingter Atembehinderung mit darauf folgender Stoffwechselentgleisung. (FK)