Dritter Westbalkangipfel steigt heute in Paris

Dritter Westbalkangipfel steigt heute in Paris

Am heutigen Montag wird in Paris der dritte Westbalkangipfel eröffnet. Dort treffen die Regierungschef der sechs Balkanstaaten auf Einladung von Francois Hollande auf die Regierungsvertreter von Deutschland, Italien, Österreich, Kroatien und Slowenien.

Nachdem der 1. Balkangipfel 2014 in Berlin noch dazu genutzt wurde, Reformen in beispielsweise Bosnien-Herzegowina anzustoßen, ist die diesbezügliche Entwicklung quasi zum Stillstand gekommen. Der Einfluss der EU auf dem Balkan wurde nicht nur zuletzt immer wieder durch Russland und die Türkei herausgefordert.

Auch die geplanten Infrastrukturprojekte, insbesondere der Straßen- und Stromnetzausbau, sind zum Erliegen gekommen. Experten erwarten auch diesmal keine große Dynamik in den Gesprächen.

Dabei wäre es wichtig, endlich mit den Strukturreformen zu beginnen. Geschieht das nicht, werden viele Menschen auch weiterhin versuchen, ihr Heimatland zu verlassen, um gen EU zu ziehen, da sie sich dort bessere Arbeitschancen erhoffen. Auch bei der Schließung der Balkanroute hatte sich zuletzt gezeigt, dass die EU angewiesen ist auf die Zusammenarbeit mit den Balkanstaaten.

Der bisher größte Erfolg des diesjährigen Treffens ist der Beschluss eines regionalen Jugendaustauschs, der heute mittels Unterschrift besiegelt werden soll. Damit sollen die zunehmenden Vorurteile der Nachkriegsgenerationen gegenüber ihren Nachbarn abgebaut werden, ein besseres Verständnis untereinander erreicht, und die demokratischen Werte näher gebracht werden.