Erneut schwere Vorwürfe gegen die Polizei wegen des Todes eines Afroamerikaners

Erneut schwere Vorwürfe gegen die Polizei wegen des Todes eines Afroamerikaners

Anwälte der Familie von Andrew Brown Junior beschuldigen einen Polizisten den 40-jährigen Familienvater Brown „hingerichtet“ zu haben. Eine unabhängige Autopsie habe ergeben, dass Brown durch einen Schuss in den Hinterkopf starb. Er sei außerdem von vier weiteren Schüssen getroffen worden, während er in seinem Auto saß. Die Behauptung der Polizei, Brown habe flüchten wollen, wiesen sie zurück. Brown habe lediglich versucht, sich in Sicherheit zu bringen, weil die Beamten auf ihn geschossen hätten.

 

Auch auf dem Totenschein ist vermerkt, dass Brown durch einen Schuss in seinen Kopf starb. Brown war offenbar unbewaffnet.

 

Die Polizei ist auffallend geizig mit Informationen zu dem Fall. Nach Angaben des Sheriffs Tommy Wooten war der Grund für den Polizeieinsatz ein Durchsuchungsbefehl. Warum dieser erlassen wurde, teilte Wooten aber nicht mit. Auch zum Hergang der tödlichen Schüsse sagt er nur, dass Brown versucht habe zu fliehen.

Der Beamte, der die Schüsse abgegeben hat, wurde beurlaubt. Weitere Untersuchungen durch die Bundespolizei stehen aus.

 

Aufsehen erregt der Fall auch deshalb weil er sich kurz nach dem Schuldspruch gegen den Polizisten Derek Chauvin ereignete, der den Afroamerikaner George Floyd willkürlich gegen den Boden presste, so dass dieser sterben musste.

 

Es gibt eine große Zahl weiterer Fälle, in denen weiße Polizisten Afroamerikaner unter verdächtigen Umständen getötet haben, die aber entweder nicht gerichtlich unterscuht wurden oder mit Freisprüchen geendet haben. Laut Washingtin Post wurden letztes Jahr 243 Afroamerikaner*innen von der Polizei erschossen. Dazu zählt z. B. der Fall eines Afroamerikaners der ursprünglich wohl nur einen Streit schlichten wollte und dann vor den Augen seiner minderjährigen Kinder durch 7 Schüsse in seinen Rücken getötet wurde. Angeblich hatte er nach einem Messer greifen wollen.