Europäisches Parlament beschließt Resolution zu den in Ägypten von Schlepperbanden gefangenen Flüchtlingen

Europäisches Parlament beschließt Resolution zu den in Ägypten von Schlepperbanden gefangenen Flüchtlingen

cir Das europäische Parlament hat heute in Straßburg auf einer Dringlichkeitssitzung eine Resolution zur Situation der auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten seit vielen Wochen von Schlepperbanden festgehaltenen Flüchtlinge verabschiedet. Darin wird Ägypten zum einen gelobt für seine Anstrengungen gegen den Menschenhandel, zum anderen jedoch auch aufgefordert mit dem UN Flüchtlingskommissariat näher zusammenzuarbeiten. Es standen verschiedene Resolutionen zur Abstimmung, letztlich beschlossen wurde die nicht sehr weitreichende Resolution der Europäischen Volksopartei. (Hier findet sich der der nicht erfolgreiche gemeinsamen Entschließungsantrag von Grünen, Linken, Sozialdemokraten, Liberalen). Ein gebauter Beitrag, zu Wort kommen: - Barbara Lochbihler (MdEP, Fraktion der Europäischen Grünen) - Judith Sargentini (MdEP, Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken) - Monica Luisa Macovei (MdEP, Fraktion der Europäischen Volkspartei) - Christopher Hein, Direktor des ital. Flüchtlingsrates (CIR)

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Anders als die lobende Resolution suggeriert, scheinen sich die ägyptischen Behörden in Wirklichkeit nicht allzu intensiv um die Befreiung der Flüchtlinge zu bemühen. Die italienische Menschenrechtsorganisation Everyone teilte am Donnerstag mit, dass sie mittlerweile den genauen Standort der Flüchtlinge in der Stadt Rafah ermittelt habe und diese Information, gemeinsam mit dem Namen der Hauptverantwortlichen, den Behörden habe zukommen lassen. Der ägyptische Außenminister ließ daraufhin jedoch verkünden, es handele sich dabei lediglich um einen Versuch Ägypten zu diskreditieren, es gebe überhaupt keine Gefangenen. Everyone hat seither den Kontakt zu der von ihr benannten Kontaktperson vor Ort verloren. [Siehe hierzu auch die aktuellen Informationen vom 17.12.2010 von Everyone zu dem Fall].

Weitere Berichterstattung von Radio Dreyeckland zu dem Thema beachten.