Ostalbkreis: Familie mit drei schwerbehinderten Kindern droht Abschiebung nach Mazedonien

Familie mit drei schwerbehinderten Kindern droht Abschiebung nach Mazedonien

Eine siebenköpfige Familie aus Mazedonien mit drei schwerbehinderten Kindern ist akut von Abschiebung bedroht. Familie Jashari ist seit drei Jahren in Deutschland und lebt in der Kleinstadt Oberkochen im Ostalbkreis. Im Jahr 2014 beschloss die Familie aus Mazedonien nach Deutschland zu flüchten. Drei der fünf Töchter der Familie sind schwer behindert. Sie leiden an einer seltenen Knochenerkrankung. Dabei sind besonders die Beine stark verkürzt. Dazu kommen schwere Sehbehinderungen. Die zweitälteste Tochter der Familie, Arminia, ist inzwischen völlig blind. Außerdem leidet sie unter Epilepsie.

In Mazedonien sah die Familie keine Chance mehr, die schwerbehinderten Töchter medizinisch zu behandeln. Familienvater Muhamedali Janshari sagte gegenüber der Schwäbischen Post „Die Flucht nach Deutschland war die letzte Hoffnung für unsere Kinder“. Und tatsächlich erhielt die Familie zunächst Hilfe in Deutschland. Die drei schwerbehinderten Töchter werden in Heidenheim in einer Pflegeeinrichtung unterstützt. Außerdem erhielten sie wichtige Operationen an den Beinen. Diese Operationen sind noch nicht abgeschlossen. Trotzdem droht der Familie die Abschiebung.

Die Unterstützer*innen der Familie aus lokalen Solidaritätskreisen rechnen mit einer Abschiebung in den nächsten Tagen. Gegenüber Radio Dreyeckland gab eine Unterstützerin an, dass sie mit dem schlimmsten rechne. Unter Umständen hätte die Abschiebung verhindert werden können. Laut der Unterstützerin, die anonym bleiben möchte, habe der Anwalt der Familie unglücklich agiert.

Der behandelnde Arzt der Familie schätzt, dass die zweitälteste Tochter der Familie, Arminia, nicht reisefähig ist. Gegenüber der Schwäbischen Post sagt der Arzt „Unter den Bedingungen der Abschiebung würde Arminia in Lebensgefahr geraten“.

Was nach einer Abschiebung passieren wird, ist unklar. Familienvater Muhamedali Janshari sagte gegenüber der Schwäbischen Post: „Wir haben in Mazedonien alles aufgegeben für unsere Kinder und wüssten nicht, wie es nach einer Abschiebung weitergehen soll.“

L.W.