Frankreich: Geringere Beteiligung bei Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform

Frankreich: Geringere Beteiligung bei Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform

An den gestrigen Demonstrationen gegen die Arbeitsrechtsreform in Frankreich beteiligten sich deutlich weniger Menschen als bei den letzten Protesttagen. Frankreichweit zählte das Innenministerium rund 70.000 Demonstrierenden. Die grösste Gewerkschaft CGT zählte ihrerseits 200.000 Menschen auf den Strassen. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum jüngsten Protesttag In Paris. Mitte Juni hatte selbst das Innenministerium von Hunderttausenden und die CGT von über einer Million Demonstrierenden berichtet.

In Paris hatten sich die Gewerkschaften kurzfristig mit der Regierung und Präsident Hollande auf einer winzigen, kreisförmigen Demonstrationsroute unter starker Polizeipräsenz geeinigt. Im Vorfeld dieser Demonstration nahm die Polizei über 80 Menschen fest und hinderte sie an der Teilnahme. In den Tagen davor hatte besonders Premierminister Valls beabsichtigt, die Demonstration schlicht zu verbieten. Er hatte diese Absicht mit dem Glasbruch und der Militanz eines Teils der Demonstrierenden gerechtfertigt. Medienberichten zufolge hätte die Regierung damit zum ersten Mal seit Ende des Algerienkriegs eine gewerkschaftliche Demonstration verboten.