Frau Zehlia Kur. lässt sich nicht einschüchtern - Bericht zum 32.Sitzung des PUA zum NSU

Frau Zehlia Kur. lässt sich nicht einschüchtern - Bericht zum 32.Sitzung des PUA zum NSU

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Mike Wenzel will nicht aufgenommen und nur verpixelt gezeigt werden
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RDL/kmm2015

Hier geht es zum Bericht im Mittagsmagazin vom Montag, 2.November 2015 18:24

Als siebte Zeugin der Beweisaufnahme der 32. Sitzung des des baden-württembergischen parlamentarischen Untersuchungsauschuss zum NSU kam Frau Kur. erst gegen 18: 40 Uhr zu Worte. Sie hatte schon am 29.9.2015  ausgesagt, dass sie und ihr Mann am 25.4.2007 einen schwarz gekleideten Mann im Wertwiesenpark ins Gebüsch springen sahen. Sie hatte ihn vor 4-5 Monaten  auf einer "neuen Lichtbildmappe der Polizei" wiedererkannt. 3:46

Weshalb der Ausschussvorsitzende Drexler, dem Generalbundesanwalt, LKA und LfV versichert hatten, keine Beamten mit Lichtbildern zur Familie Kur. nach Heilbronn gechickt zu haben, die Zeugin derart hart anging - beinah drohend in Richtung ihres Mannes, "nichts wesentliches weg zu lassen"" - blieb  am Freitag sein Geheimnis. Zehlia Kur. bestand aber dennoch auf ihrem Bericht zu den Nachtatereignissen hinter der Heilbronner Theriesenwiese wie dem Polizeibesuch. Sie konnte diese Identifizierung auf ca. Mitte März " Nach meiner OP am 21. Februar" und " vor unserem Urlaub in der Türkei für unsere Tochter" konkretisieren. Auch das wohl auf den Ausweisen "Polizeipräsidium" gestanden sei. Da wird dann eher das Ausschussbüro nochmal nach arbeiten müssen, statt erneut normale Bürgerinnen mit diesmal migrantischen Wurzeln unfair  zu bedrängen.

"Rechte in Anführungszeichen"!
Zuvor wurden neben  Mike Wenzel, M.Kiesewetters Onkel und KHK der KPI Saalfeld  auch von seinem Kollegen vom Kriminaldauerdienst, KHK Uwe Möller bestätigt, dass bereits wohl am 3.Mai 2007 ein Zusammenhang  zwischen der Mordserie mit Ceska, die dem NSU Kerntrio zugerechnet wird, und dem tödlichen Angrifff auf Michèle Kiesewetter hergestellt wurde, Weil eine vergleichbare Hinrichtungstechnik, in einem Fall auch ein gleiches Waffen-Kaliber und ein Fahrrad zum Einsatz kam, als die Nichte des seit 2005 im Rauschgiftdezernates tätigen Onkels , der zuvor als Staatschutzbeamter  für die örtliche Naziszene ("rechte Szene in Anführungszeichen" in Rudolstadt) zu Tode kam. Eine bemerkenswert frühe  Verbindung der Reihe mt dem Mord an seiner Nichte in der Kaffeepause in der  KPI Saalfeld, die jedoch auch am Freitag -trotz Verweis auf die Rundschreiben des BKA "wo ein Frahrrad auftauchte" - nicht aufgeklärt werden konnte. Auch wenn KHK Müller seine Aussage "da reist doch wohl nict ein Serienkiller rum - oder ?" kaum geäussert, gleich wieder mental von ihm verworfen sein soll.
Der Auftritt des Onkels von Michèle Kiesewetter, schwarzes Hemd und Hose, Staatsschutzbeamter 1995 bis 2004 , beteiligt an einer Durchsuchung bei Tino Brandt, danach konstant im Rauschgiftdezernat wurde zu einer Offenbarung der besonderen Art. Zunächst reklamierte er den Angehörigenbonus. Jedoch nicht nur gegen seine  Ex-Freundin Anja W., die er als "psychologische Grenzgängerin" abqualifizierte, seine weiteren Ausfällen gegen die fragenden weiblichen Auschussmitglieder Häffner und Haller-Haid legten misogyne Tendenzen zumindest nah. Als Ex-Staatschutzbeamter, der aber das Publikum der Kneipe des Wohlleben  Schwagers (1 km Luftlinie Oberweißbach) als allenfalls "Rechte mit Anführungszeichen" - er meinte damit "Heil Hitler Geschrei" und  "Hakenkreuzschmierereien"- zu bezeichnen, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Qualitätsarbeit von Teilen seinerzeitigen thüringischer Polizeiarbeit in einem wohl nicht nur damaligen Hotspot nazistischer Organisation und Umtriebe in Saalfeld/Rudolstadt. OTon Aufzeichnung U. Möller 39:00

 Dilettantismus  als Ausschussprinzip?

Ansonsten war es eher verschwendete Zeit, die der Ausschuss an diesem Freitag verbrauchte.

Dem vielfachen Böhnhardt Wohnmobilvermittler Alexander Horn - so auch das Wohnmobil das um 14:38 in eine Polizeikontrolle nach dem Mord ging -, der noch 2013 vor dem OLG München ausgesagt haben soll, der von ihm am Tattag in Heibronn (!) zusätzlich angekaufte Wohnmobil sei auf der Rückfahrt kaputt gegangen sein, schwenkte ohne jeden Vorhalt des Ausschuss jetzt auf die BKA Version, der Kauf sein nicht zu Stande gekommen und er sei nach  Würzburg weitergefahren ein. Ungehalten verwies er selbst alle sonstigen halbherzigen Nachfragen auf die Recherchen der Polizei. "Ehrlich" wirkte jedoch wohl sein Eingeständnis, lieber wegen Steuerdelikten - Verlängerung des Wohnmobils an Böhnhardt gegen nicht buchhalterisch dokumentierter Verrechung der Kaution am 26. oder 27.4.2007 -  dranzukommen, als wegen Unterstützung eines Polizistenmordes.

Statt einen Gutachter zu bestellen, der den aktuellen Forschungsstand - nach manigfalten Erfahrungen in den USA - mit posttraumatischen Erfahrungen von Gedächnisleistungen "retrogarde Amnesie") nach Hirn- Schussverletzung  aufarbeitet , wurde  den behandelten Ärzten von Martin Arnold breiten Raum zu ihren jeweiligen  fachmedizinischen   Beurteilungen der Schliessung  der Gedächnislückenmöglichkeit (sei es organisch oder traumatisch) auch zum Tatgeschehen  eingeräumt. Angesichts des Bedürfnis der Laien auf eine definitiv sicheren Wahrheit  ein müssiges Unterfangen. Behandelnder Arzt Dr. Neumann  37:42Behandlender Ärztlicher Leiter Dr. von Schaik 41:40

Operative Fallanalyse - einer Ergebnis- wie Qualitätskontrolle unzugänglich

Es wurde nur übertroffen durch die übersteigerte  Selbstpräsentation des Leiters des siebenköpfigen Teams der Operativen Fallanalyse im LKA. Zwar steuerte diese auch sinnvolle Erkenntnisse bei: Hohe Risikobereitschaft (1 Schuss, Entfernung des Waffengürtels von Michael A./ geplanter weil ortskundiger Angriff, aber - unbegründet- eher Zufall. Im widerspruch dazu Trophäengier örtlicher Szeneangehöriger. Die  Selbstüberzeugtheit des ersten Kriminalhauptkommissars stand im krassen Gegensatz  zu dem nach Eigenbekundung allenfalls 10 %  der Fälle ( von 150-170) bei denen dieser LKA "Service" hilfreich zur Aufklärung  war. Die "Blindheiten" seiner Methode wurde von ihm noch selbst da noch vehement verteidigt - es fehlten Taten - als offenbar wurde, dass bei den bekannten Fällen von von Nazis verübten  wie auch szeneintern gefeierten Polizistenmorden u.a. von Kai Diesner direkt heraus kam, dass die Dortmunder Tötungen durch Michael Berger 2000 von ihm gar "ohne Nazibezug ergoogelt (!) " worden waren.
Die von ihm zum Fetisch geronnene Wahrscheinlichkeitenthesen hätten angesichts des Tatumstandes "in  eine Verkehrskontrolle geraten" im Unterschied zu planmässiger Tötung auch hier keine Hinweise ergeben, so sein felsenfestes unbeirrt durchgezogenes (Fehl-) Urteil.

Bemerkenswert jedoch, dass sich offenbar Baden-Württemberg eine LKA OFA leistet, die erkennbar keinerlei - externer wie interner - Evaluation unterliegt. Selbst dann noch nicht, wenn profilte  Taten angeblich aufgeklärt sind. So im Fall des Polizistinnenmordes auf der Theresienweise!!!!! Aber eben auch im - vom BKA beauftragten - zweiten Gegen(falsch)OFA-Urteil zum Ausschluss einer  fremdenfeindlichen Täter-Analyse des Nürnburger Profilers, dass die CESKA-Serie keinen Nazihintergrund habe. So das Urteil der selbstüberzeugten Profiler aus  Baden-Württemberg.
Dass der Beamte  dann noch problemlos eingestand, sein Team hätte die Studie zum Rechtsterrorismus von 2004 gar nicht zur Kenntnis genommen habe, sie hätte aber auch vor allem zu keinen anderen Ergebnissen geführt (!), verweist auf eine derart analytische Tatsachenkenntnisnahme Resistenz, die wohl externe Supervision und Qualitätskontrolle als eher dringend erforderlich  erweist.

Zeugenliste des Tages4:27

(kmm)