Freie Wahl statt Quoten: Pro Asyl kritisiert Vorschläge der EU-Kommission zur Verteilung von Flüchtlingen

Freie Wahl statt Quoten: Pro Asyl kritisiert Vorschläge der EU-Kommission zur Verteilung von Flüchtlingen

Ein militärischer 3-Stufen-Plan gegen Fluchthelfer und Frontex statt Seenotrettung. Der Zynismus der EU-Kommission gegenüber dem Sterben auf dem Mittelmeer ist kaum zu überbieten. Und es ist absurd, dass die Motivation für diese Pläne auch noch von vielen Medien als humanitär akzeptiert wird.

Innerhalb der EU-Grenzen geht die Absurdität weiter. In Ländern wie Italien oder Griechenland müssen Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen dahinvegetieren und dürfen nicht in andere EU-Länder einreisen – dank der Dublin-Vereinbarungen, mit denen sich Mitgliedstaaten wie Deutschland abzuschotten versuchen. Nun ist ein alternatives Verteilungssystem mit Quoten im Gespräch, das auch von der Bundesrepublik befürwortet wird. Ein humaner Wandel der deutschen Migrationspolitik? Eine Lösung für die Miseren der Flüchtlingsunterbringung in Europa?

Mitnichten, meint Maximilian Pichl von Pro Asyl. Die Organisation hat zusammen mit Wohlfahrtsverbänden, Richterinnen- und Anwaltsvereinigungen einen Alternativvorschlag erarbeitet: Das Free-Choice-Modell. Im Interview erklärt er, wer von der Quote wirklich profitieren würde, wie schwammig und umstritten die Ideen der EU-Kommission bisher sind, warum die Berechnung der Quoten nach bisherigen Vorschlägen nicht sinnvoll ist und warum eine zwangsweise Zuteilung von Geflüchteten auf verschiedene Staaten weder menschenfreundlich noch realistisch ist.