Interimspräsident in Peru tritt zurück

Interimspräsident in Peru tritt zurück

Der Interimspräsident von Peru tritt nach dem Tod zweier demonstrierenden von seinen Posten zurück. Erst am vergangenen Dienstag hatte er das Amt angetreten. Am Samstag waren zwei Menschen bei einer großen Demonstration für Demokratie umgekommen. Die Polizei hatte Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt, um die Demonstration aufzulösen. Die beiden Männer, zwischen 20 und 30 Jahre alt, wurden offensichtlich erschossen. Die Proteste, welche seit einer Woche andauern, richten sich gegen die Amtsenthebung des vorherigen Präsidenten, welche von vielen Menschen als Coup wahrgenommen wird.

Das peruanische Parlament hatte mit einem Misstrauensvotum den Präsidenten Vizcarra, wegen Korruptionsvorwürfen, seines Amtes enthoben. Die Amtsenthebung folgte auf die im Januar erfolgte Neuwahl des Parlaments und kam kurz vor der auf April 2021 angesetzten Präsidentschaftswahl. Als Nachfolger wurde der Vorsitzende des Kongresses als neuer Interimspräsident vereidigt.

Der ehemalige Präsident bestreitet die Korruptionsvorwürfe und spricht von einer Strategie ihn loszuwerden. Gleichzeitig laufen derzeit gegen fast der Hälfte der Parlamentsmitglieder selber Ermittlungen wegen Korruption. Der bisherige Präsident hatte sich die Bekämpfung von Korruption zum Ziel gemacht, eine Politik, welche durch den Kongress wiederholt blockiert wurde. Als Folge hatte er den Kongress 2019 aufgelöst. Bei den Neuwahlen verlor zwar die rechtspopulistische Opposition an Stimmen, doch es kam auch zu einer Fragmentierung des Kongresses in 10 Fraktionen. Dem Expräsidenten war es seither nicht gelungen ein politisches Bündnis hinter sich zu sammeln.