Iranischer Ex-Präsident Rafsandschani gestorben

Iranischer Ex-Präsident Rafsandschani gestorben

Der ehemalige iranische Präsident Akbar Hashemi Rafsandschani ist gestern an einem Herzschlag gestorben. Der Geistliche mittleren Ranges war ein Weggefährte des Revolutionsführers Chomeini. Er konnte Chomeini bewegen, den verlustreichen Krieg mit Saddam Huseins Irak abzubrechen. Anschließend war er von 1989 bis 1997 Präsident Irans. Im Jahr 2005 unterlag er aber dem radikalen Ahmadinedschad. Rafsandschani trat für eine gemäßigte Außenpolitik ein und unterstützte mehrfach die Reformer, wodurch er beim Religiösen Führer Irans Ali Chamenei in Ungnade fiel.

Andererseits fielen in seine Amtszeit zahlreiche Morde, die der iranische Geheimdienst an Dissidenten im Ausland beging. Dazu gehört auch der Mord an vier iranischen Kurden von der Demokratischen Partei Kurdistans Iran, 1992 in dem griechischen Restaurant Mykonos in Berlin. In Argentinien bestand ein Haftbefehl gegen Rafsandschani wegen eines Anschlages auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires, bei dem 1994 85 Menschen starben. Im Iran wurde Rafsandschani ein erfolgreicher Hang zur Selbstbereicherung nachgesagt.

Mit Rafsandschanis Tod wird die politische Entwicklung in Iran noch unberechenbarer. Insbesondere im Falle, dass der Religiöse Führer Ali Chamenei stirbt, wäre Rafsandschani jemand gewesen, der für Kontinuität und Pragmatismus in der iranischen Politik hätte sorgen können.