Parlamentswahl in Finnland: Mitte-Rechts-Regierung abgestraft

Mitte-Rechts-Regierung abgestraft

Bei der gestrigen Parlamentswahl in Finnland haben die Wählerinnen die Mitte-Rechts-Regierung abgestraft. Kommentatoren lesen in der Wahlschlappe für die Mitte-Rechts-Regierung die Unzufriedenheit der Wähler mit der Sparpolitik.

Die Zentrumspartei von Premierminister Juha Sipilä verliert am deutlichsten an Stimmen und wird von der stärksten zur viertstärksten Partei. Ihre konservative Koalitionspartnerin "Sammlungspartei" verliert leicht an Stimmen. Sie landet mit 17 Prozent der abgegebenen Stimmen knapp hinter Sozialdemokraten und Rechtspopulisten. Die dritte Koalitionspartnerin "Blaue Zukunft" verliert fast all ihre Mandate und den Fraktionsstatus.

"Blaue Zukunft" ist eine moderatere Abspaltung von Abgeordneten und MinisterInnen der rechtspopulistischen Partei "Die Finnen". Zu dieser Abspaltung kam es während der vergangenen Legislaturperiode nach einem Rechtsruck der Partei "Die Finnen" (ehemals "Wahre Finnen" genannt).

Die SozialdemokratInnen werden mit rund 18 Prozent der Stimmen stärkste Partei, obwohl sie nur minimal zulegen. Sie liegen knapp vor "Die Finnen", die trotz der Abspaltung fast so stark abschneiden wie bei der letzten Parlamentswahl. Grüne und Linksbündnis legen etwas zu und kommen auf je rund 12 und 8 Prozent der Stimmen.

Die Regierungsbildung ist ungewiss. Für eine absolute Mehrheit braucht es eine Koalition aus mindestens drei Parteien. Trotz des Rechtsrucks bei "Die Finnen" schliessen Kommentatorinnen nicht vollkommen aus, dass die Sozialdemokratinnen oder das Mitte-Rechts-Lager mit ihnen koalieren.

(mc)