No Comment: Die medialen "Mollies" der Eskalation der Gewalt

Die polizeiliche Räumung des vom Wagenkollektiv Kommando Rhino besetzten Geländes im grünen Vorzeigestadtteil Vauban sei von massiven Gewaltausbrüchen begleitet gewesen, heißt es in der Jungen Welt - Zitat: "Vorher allerdings eskalierte die Lage: Fliegende Molotowcocktails" (jW 4.8.11)
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No Comment: Die medialen "Mollies" der Eskalation der Gewalt

Die polizeiliche Räumung des vom Wagenkollektiv Kommando Rhino besetzten Geländes im grünen Vorzeigestadtteil Vauban sei von massiven Gewaltausbrüchen begleitet gewesen, heißt es in der Jungen Welt - Zitat: "Vorher allerdings eskalierte die Lage: Fliegende Molotowcocktails" (jW 4.8.11)

So, so -da fliegen sie. Sogar in der Mehrzahl. Nun Berlin ist weit und ein möglicher freier Korrespondent den ganzen Tag im Polizeigewahrsam gewesen.
Die mediale "Tatsache" - richtiger:Ente - von fliegenden Mollies tauchte aber als erstes nicht bei der Jungen Welt sondern im Online Block der Badischen Zeitung auf.
Die Bilder der im video still vor sich hin zündelnden " Barrikade" reichten erkennbar der Redaktion nicht, die Lautmalerei der angeblich explodierenden Gewalt zu orchestrieren.
Auf einmal tauchten sie dann auf:
die zunächst auf die Feuerwehr geschmissenen Brandflaschen,
Wo: im Online Block der BZ.
Quelle: die Polizei.
Diese war zwar erst sehr viel später als die BZ Online-Reporter vor ORT.
Nämlich erst zur auf 5:30 terminierten Räumung des von Personen leeren Rhinogeländes.
Aber dies Element mit den „Mollies“ war und ist durchaus passend zur um jeden Preis schon vorher feststehenden "Eskalation der Gewalt".
Nun ist (insbesondere) der Polizeisprecher Schmid nicht erst seit heute für seinen doch recht freien Umgang mit Tatsachen allseits bekannt.
Also selbst für verantwortungsbewusste Journalisten eines Blattes mit Monopolstellung (BZ) sollte dies durchaus nachprüfüngsbedürftig sein vor Verbreitung – wie umgekehrt bei „steinewerfenden Polizisten“ es doch ganz selbstverständlich wäre .
Allerdings dämmerte denn auch im Tages(licht)verlauf auch langsam die mögliche Tatsachenwahrheit durch:
Erst wurde das Zielobjekt des Mollies gewechselt: ein Polizeiwagen statt der Feuerwehr,:
Obwohl um 10 Uhr von der Polizei ganz korrigiert – verbleiben sie bis heute in der BZonline version die Mollie im Spiel.
In der gedruckten Ausgabe dann am 4.8.11 schrumpfen die geflogenen Mollies zu "Molotowcocktails mit Brandbeschleuniger standen in der Wiesentalstr. parat"(BZ S.3) .
Ach so :Dies nähert sich zwar wieder dem Ausgangspunkt der Lautmalerei der Polizei an, die schon früh von einem schwergängigen Öl als (potentiellen) Brandbeschleuniger sprach.
Nur wie real dies wohl alles ist ? Ölflaschen ? Mollies?
Sorgfältiger Journalismus in der Badischen Zeitung- Pustekuchen !
Liegt dies alles vielleicht am Tempo des Online Journalismus ?
Wohl eher zum geringeren Teil.
Sondern eher am Willen des medialen Beobachters und seinem Vorurteil.
Dieser ist zwar Rathaus und SPD(-Schillinger) tauglich.
Erst recht wenn der BZ Lokalchef Uwe Mauch am Donnerstag im Kommentar (4.8.11) des Monopolblattes den weiteren Takt der Eskalation der Verhetzung vorgibt:
"Viel wahrscheinlicher ist, dass dahinter eine abgesprochene Aufgabenteilung steckt. An Wahrnehmungsstörung grenzt ihre Ankündigung, am Wochenende für ihr Anliegen zu demonstrieren."
Dann ist das, was die Unterstellung an die Adresse des Rhino-Wagenkollektivs angeht, zwar tatsachenwidrig, aber polizeikonform.
Aber eben auch übelste, zudem psychatrisierende Nachrede!
Wer die grünschwarze Freiburger Rathaus Praxis der Beseitigung des Grundrechts auf Demonstration mit diesen Worten noch zu verschärfen gedenkt, der ist dann als alles andere zu bezeichnen., aber eben nicht als ein Demokrat !
Um härteres zu vermeiden! (1)
Warum das Alles ? Abzulenken davon, dass das grünschwarze Stadtregime ein Wagenleben in Freiburg nicht tolerieren will – jedenfalls nicht entsprechend dem Bedarf !

Ein Wort zuletzt in Richtung der kleinen Anzahl Barrikaden-Bauer. Mensch sollte mal füglich über die Kodierung von "Bränden" in Kontext von angeblichen "action" nicht nur reden , sondern nachdenken! Auch wenn sie sich mehrere hundert Meter ausserhalb des Aktionskonsenses bewegen. Auch ganz unabhängig von den darauf folgenden medialen Inszenierungen, für das dies die Vorlage gibt!
Eins sollte links aber gänzlich intolerabel sein: das bewusste Inkaufnehmen von verletzten Unbeteiligten durch das Spannen von Draht auf öffentlichen Wegen ! Hier ist öffentliche Selbstkritik mehr als überfällig- vor allem gegenüber den - real - Verletzten auch mehr!!!
kmm

PS(6.8.11) Angesichst der jahrelangen (!) Hartnäckigkeit mit der das Gespann Uwe Mauch/Dieter Salomon das Wagenleben mit "hate-flames" für das vermeintlich mehrheitliche "volksempfinden" überzieht, stellt sich die Frage, wieviel soziale Deklassierungsfurcht damit aggressiv zu Tage tritt: Nach unten kräftig treten!Treten!