Polens Regierungschef sagt Israel-Reise wegen Streit über den Holocaust ab

Polens Regierungschef sagt Israel-Reise wegen Streit über den Holocaust ab

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine für heute geplante Reise nach Israel abgesagt. Demonstriert damit gegen Äußerungen seines israelischen Kollegen Benjamin Netanjahu über die Verwicklung Polens in den Halocaust. Nach Zeitungsberichten hatte Netanjahu gesagt: „Die Polen haben sicherhlich mit den Nazis zusammengearbeitet“. Später erklärte Netanjahu, er sei falsch zitiert worden. Er habe nicht „die Polen“, sondern „Polen“ gesagt. Demnach bezog sich seine Äußerung n ur auf einzelne Personen. Die Erklärung stellte Morawiecki jedoch nicht zufrieden.

 

Vor einem Jahr hat Polen ein Gesetz verabschiedet, das Geld- oder eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren für jeden vorsieht, der dem polnischen Volk eine Mitverantwortung am Holocaust zuschreibt.

 

Anstelle des Regierungschefs wird nun der polnische Außenminister nach Israel fliegen, wo er an einem Treffen der sogenannten Visegrad-Gruppe teilnimmt. Die Visegrad-Gruppe besteht aus den Ländern Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei.