Wie der Sprecher des russischen Parlaments Wjatscheslaw Wolodin mitteilte, wird das russische Parlament an diesem Dienstag die Regierung bitten, ein Einfuhrverbot für Wein und Mineralwasser aus Gorgien zu verhängen. Außerdem sollen GeorgierInnen, die in Russland arbeiten, kein Geld mehr nachhause überweisen dürfen. Wolodin gehört der Partei Einiges Russland an, der auch der Regierungschef Dmitri Medwedew angehört. Der Präsident Wladimir Putin gehört keiner Partei an, wird aber von Einiges Russland regelmäßig unterstützt. Praktisch ist es seine Partei. Anlass für die Boykottdrohung sind Worte, die der georgische Journalist Georgi Gabunia in dem Fernsehsender „Rustawi 2“ über Putin gesagt hat. Die Äußerungen sollen nicht zitierfähig sein. Die Beschimpfung Putins wurde auch in Georgien selbst verurteilt, unter anderem von der georgischen Präsidentin Salome Surabaschwili.
Das Verhältnis zwischen der kleinen Kaukasusrepublik und Russland ist ohnehin angespannt. Zuletzt wurde der Besuch eines russischen Abgeordneten in Georgien und sein Verhalten im Parlament von vielen als provokativ empfunden. Das führte zu antirussischen Demonstrationen, auf die der Kreml mit einer Unterbrechung der Flugverbindung nach Tiflis reagierte. Dies bedeutet einen schweren Schlag für die georgische Fremdenverkehrsindustrie, da ein Drittel der TouristInnen, die Georgien besuchen, aus Russland kommt. Radio Dreyeckland berichtete.