14 Schädel aus Freiburg, 21 aus Berlin, dazu zwei menschliche Skelette verschiedener namibischer Gemeinschaften – Überreste der Opfer der Massaker von 1904 und '05 sowie die von Gefallenen aus dem Krieg, die in Deutschland rassistischen Untersuchungen unterzogen wurden – werden heute und morgen aus den Beständen der Universitäten an Delegationen aus Namibia übergeben.
Ida Hofmann, Vorsitzende und Gründungsmitglied des Fachausschusses zum Völkermord an den Nama in Windhoek sprach am 30. Oktober 2013 an der Uni Freiburg.
1884 teilten europäische Kolonialmächte bei der Berliner Afrikakonferenz den Kontinent unter sich auf. Das Kaiserreich erklärte daraufhin das heutige Namibia zum deutschen „Schutzgebiet“. Im Januar 1904 erfolgte ein durch Samuel Maharero geleiteter Aufstand der Herero und Nama. Dieser wurde aber von Generalleutnant Lothar von Trotha in der Schlacht am Waterberg niedergeworfen. Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke-Wüste. Von Trotha ließ diese abriegeln. Einige Wasserstellen wurden von Soldaten mit Schießbefel bewacht, andere vergiftet, so dass zehn- bis hunderttausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten. Den so in die Wüste Gejagten ließ von Trotha im sogenannten Vernichtungsbefehl mitteilen: „Die Herero sind nicht mehr deutsche Untertanen. […] Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen.“ Die Überlebenden wurden enteignet, in Konzentrationslager gesperrt und zu Zwangsarbeit gezwungen. Die Misshandlungen, unzureichende Ernährung und die schlechten hygienischen Bedingungen in diese Lagern haben in dieser zweiten Phase des Völkermordes an den Herero zum Tod der Hälfte aller Gefangenen geführt.
Danke an Freiburg Postkolonial, welches uns das Audiomaterial zur Verfügung stellte.