Razzia und Festnahmen an Istanbuler Universität nach Rede Erdogans

Razzia und Festnahmen an Istanbuler Universität nach Rede Erdogans

Ein großes Polizeiaufgebot hat heute gegen 5 Uhr am Morgen, zwei Wohnheime, die Bibliothek und die Abteilung für Tonaufnahmen der Istanbuler Bosporus-Universität durchsucht. Grund war eine Protestaktion gegen den Krieg in Afrin am 19. März. Als nationalistische StudentInnen die Süßspeise Lokum verteilen wollten, um den Sieg in Afrin zu feiern, protestierten linke StudentInnen dagegen mit einem Plakat, auf dem Stand „Kein Lokum für Okkupation undMassaker“. Am Wochenende hatte der türkische Präsident Tayyip Erdogan den Vorfall aufgegriffen. Vor einer Menschenmenge in der Stadt Samsun beschimpfte Erdogan die StudentInnen als „Kommunisten, Vaterlandsverräter“ und „Terroristen“. Sie hätten kein Recht zu studieren. Derzeit befinden sich wegen des Portestes 7 StudentInnen in Polizeigewahrsam. Zwei wurden heute Morgen festgenommen, die übrigen sind bereits seit Tagen in Polizeigewahrsam.