Katalonien: Razzien und Festnahmen gegen das Unabhängigkeitsreferendum, Zehntausende demonstrieren

Razzien und Festnahmen gegen das Unabhängigkeitsreferendum, Zehntausende demonstrieren

In Katalonien haben am gestrigen Mittwoch Abend Zehntausende gegen die Razzien und Festnahmen der spanischen Polizei demonstriert. Bis in die Nacht sorgten zahlreiche Demonstrierende dafür, dass die Polizistinnen ein Gebäude der Regionalregierung nicht verlassen konnten, das sie durchsucht hatten.

Die spanische Polizei hatte am selben Tag ein Dutzend Mitglieder der katalonischen Regionalregierung festgenommen, weil sie weiter daran wirken, ein Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober abzuhalten. Bei über zwanzig Durchsuchungen beschlagnahmte die Polizei auch Wahlmaterial für das Referendum bei der Regionalregierung, wie bei den Razzien der vergangenen Tage in katalonischen Rathäusern.

Das spanische Verfassungsgericht ist der Auffassung der Zentralregierung gefolgt, wonach ein Referendum in Katalonien darüber, ob sich die Katalanen überhaupt von Spanien abspalten wollen, illegal ist. Schon seit Tagen geht die spanische Zentralregierung deswegen mit Razzien und Repression gegen katalanische Amtsträgerinnen vor, die das Referendum trotzdem abhalten wollen.

Die Stimmung zwischen der katalanischen Regionalregierung und der spanischen Zentralregierung verschärft sich. Der katalanische Premier erklärte, die Zentralregierung habe de facto die katalanische Autonomie aufgehoben und den Notstand eingeführt.

(mc)