Eschholzstraße im Freiburger Stühlinger: Sauer Immobilien will 9-köpfige Familie auf die Straße setzen

Sauer Immobilien will 9-köpfige Familie auf die Straße setzen

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Die 9-köpfige Familie, die seit 21 Jahren in einer Immobilie von Sauer lebt, ist im Januar 2021 vom Amtsgericht
Freiburg zur Räumung der Wohnung mit einer Frist bis zum 31.03.2021
verurteilt worden. „Wir wollen einfach mehr Zeit, damit wir nicht
auf der Straße landen. Wir tun alles dafür und sind so dankbar
über die ganze Unterstützung", so die Familie.


Die Betroffenen nahmen das Angebot, die Wohnung gegen Abfindung freiwillig zu verlassen, nicht an. Sie ist in der Nachbarschaft gut vernetzt, es wird sich gegenseitig in verschiedensten Lebenslagen
geholfen, gemeinsam gekocht und gegessen. Zudem war die Familie
nicht in der Lage auf dem Freiburger Mietwohnungsmarkt eine passend
große Wohnung zu finden. Andere Parteien des Hauses sahen sich
jedoch gezwungen die Abfindung anzunehmen. Arme und
einkommensschwächere Haushalte wurden durch wohlhabendere ersetzt.

Über die Erhaltungssatzungen und das Vorgehen der Freiburger
Immobilienwirtschaft wird immer wieder bei Radio Dreyeckland berichtet. Leider schützt die Milieuschutzsatzung die Familie nicht.
Im vergangenen Jahr stellte die Familie einen Antrag auf die
Weiterbewilligung von Arbeitslosengeld 2. Die Bearbeitung des
Antrags durch die Arbeitsagentur gestaltete sich schwieriger als
zuvor, weil sich sowohl die Abläufe bei der Arbeitsagentur, als
auch die Bearbeitung der Aufenthaltstitel der Eltern, aufgrund der
Pandemie verzögerten.

Während andererorts in Zeiten der Corona-Pandemie die Aussetzung
von Mietzahlungen diskutiert wird, erkennt Sauer Immobilien die
Ausnahmesituation nicht. Den Verzug bei den Behörden, und die dadurch
verursachten nachträglichen Mietzahlungen führen dazu, dass
die Familie leidet. Der Mitgliedern der Familie steht nun während der Corona-Pandemie
eine Zwangs-Räumung, die Obdachlosigkeit und die Trennung von
Familienmitgliedern bevor. „Es kann nicht sein, dass in der
Corona-Pandemie eine Familie unverschuldet auf der Straße landet.
Die Strategie von Sauer ist doch klar: ein Vorwand wird hier
genutzt, um die Wohnung in Zukunft noch teurer zu vermieten", sagt
eine Sprecherin des Unterstützer*innen-Kreises.


Die Familie und die Unterstützenden fordern:
Keine Zwangs-Räumung während der Pandemie!
Aufschiebung der Räumungsfrist um 6 Monate bis zum 31.09.2021.