Österreich: Reaktionen auf Flüchtlingstragödie und erste Festnahmen

Österreich: Reaktionen auf Flüchtlingstragödie und erste Festnahmen

In Österreich hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nach dem Fund der Leichen am Donnerstag ihre Forderung nach legalen Wegen in die EU wiederholt. Nur so könne man die Schlepperei unterbinden, so Mikl-Leitner, die außerdem „Null Toleranz gegen Schlepper“ ankündigte. Bundespräsident Heinz Fischer erklärte in einer Pressemitteilung: „Es ist schrecklich, dass so etwas möglich ist, solche Brutalität, solche Inhumanität, dass diese Menschen offenbar erstickt sind.“ In den meisten Kommentaren wurde die Schuld am Tod der Flüchtlinge wieder den Schleppern gegeben, die vor allem an ihrem eigenen Profit interessiert seien und nicht am Wohlergehen der Flüchtlinge. Inwiefern die Schließung der europäischen Grenzen Flüchtlinge dazu zwingt, solche gefährlichen Routen überhaupt in Betracht zu ziehen, wurde kaum thematisiert. Landespolizeiinspektor Peter Doskozil sagte allerdings, dass er davon ausgehe, dass die Errichtung des ungarischen Grenzzauns in den letzten Wochen zu einer verstärkten Fluchtbewegung geführt habe.

In der Pressekonferenz am Freitag vormittag wurde derweil bekannt gegeben, dass die ungarische Polizei drei Verdächtige festgenommen hat, die ersten Erkenntnissen zufolge den Lkw gefahren und schließlich in Österreich abgestellt haben sollen. Wann diese nach Österreich ausgeliefert werden, steht aber noch nicht fest. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Ungarn und einen Rumänen, der auch der Halter des Lkw sein soll.