USA werfen Russland die Verschleppung von zehntausenden Ukrainer*innen vor

USA werfen Russland die Verschleppung von zehntausenden Ukrainer*innen vor

Der US-Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien, Michael Carpenter hat Russland gestern vorgeworfen, zehntausende von Ukrainer*innen gewaltsam nach Russland gebracht zu haben. Die ukrainische Regierung wirft Russland sogar die Verschleppung von fast 1,2 Mio. Menschen, darunter 200 000 Kindern vor. Da die ukrainische Regierung diese Zahl unmöglich selbst erheben kann, dürfte sie auf den russischen Angaben über Flüchtlinge beruhen. Dies bezieht aber Menschen mit ein, die freiwillig nach Russland gekommen sind oder wegen der Kriegsumstände ohne von russischer Seite direkt gezwungen zu sein. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass russische Stellen die Zahl übertrieben haben, um Russland als Zufluchtsort darzustellen.

 

Seit längerem berichten Flüchtlinge aus Mariupol, dass sie durch „Filtrationslager“ geschleust wurden und zum Teil mit brutalen Methoden verhört wurden. Ihnen sei mit Folter oder Erschießung gedroht worden. Die Unterbringung sei schlecht, medizinische Versorgung werde verweigert. In dem Ort Bezimenne, etwa 30 km von Mariupol am Asowschen Meer sei in einer Schule, die in ein Filtrationslager umgewandelt worden sei, Tuberkulose festgestellt worden. Darauf sei die Schule isoliert worden. Den dort befindlichen Geflüchteten aus Mariupol sei aber medizinische Versorgung verweigert worden. Es gibt keine Möglichkeit, wesentliche Teile solcher Berichte zu verifizieren.