Recherchen von Medien und Gutachten bestätigen: Volkswagen beteiligte sich an politischer Verfolgung in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur

Volkswagen beteiligte sich an politischer Verfolgung in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur

Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen hat sich in der Zeit der Militärdikatur in Brasilien an der Repression gegen politische Gegnerinnen beteiligt. Das geht aus Recherchen von NDR, SWR und Süddeutscher Zeitung hervor, die am gestrigen Sonntag veröffentlicht wurden. Demnach hat die Sicherheitsabteilung von Volkswagen do Brasil in den 1960er bis 1980er Jahren VW-Mitarbeiter nach ihrer politischen Gesinnung ausgespäht. Der Konzern übermittelte anschliessend sogenannte "schwarze Listen" an der politischen Polizei Brasiliens. Der VW-Konzern habe ausserdem die brasilianische Geheimpolizei erlaubt, Menschen auf seinem Werksgelände in São Paulo aus politischen Gründen festzunehmen.

Ein Gutachten der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft erhebt ähnliche Vorwürfe gegen die Sicherheitsabteilung von Volkswagen do Brasil. Auch ein Historiker der Uni Bielefeld, der ein Gutachten noch in diesem Jahr vorstellen soll, sei schon zu einem ähnlichen Schluss gekommen. Die VW-Konzernzentrale habe sich jedoch nicht zu den Vorwürfen geäussert.

(mc)