Eine Stadt für Alle; SPD/ Kulturliste Anfrage: Zahl der Sozialwohnungen in Freiburg sinkt immer weiter

Zahl der Sozialwohnungen in Freiburg sinkt immer weiter

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Die doch nicht privatisierte Sulzburger Straße 15
Die evtl. bald privatisierte Sulzburger Straße 15
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Die Antwort der Freiburger Stadtverwaltung auf eine gemeinsame Anfrage der Eine Stadt für Alle Fraktion und der SPD/ Kulturliste offenbart den desaströsen Rückgang an Sozialwohnungen in Freiburg. Gab es 2015 noch 3.987 Wohnungen mit einer sozialen Bindung, waren es 2020 nur noch 3.356. Der Anteil an Stadtbauwohnungen mit sozialer Bindung ist im besagten Zeitraum hingegen von 1.782 auf 1.836 leicht gestiegen. Wie bereits kürzlich berichtet, scheinen insbesondere die Genossenschaften Sozialbindungen nicht zu verlängern und stattdessen die Chance für saftige Mieterhöhungen zu nutzen. Auch die prognostizierten Zahlen der Freiburger Sozialwohnungen sehen düster aus. So sieht die Prognose im Jahr 2025 nur noch 2.761 Freiburger Sozialwohnungen. Die Stadtverwaltung macht aber darauf aufmerksam, dass sich diese Zahl durch verlängerte Sozialbindungen und Neubauten in Ebnet und besonders in Kleineschholz noch erhöhen könnte. „Bei der Freiburger Stadtbau GmbH sollen bis Ende 2025 voraussichtlich 625 und bis Ende 2030 insgesamt ca. 1.250 neue öffentlich geförderte Wohnungen realisiert werden.“ so die Stadtverwaltung. Ob im Baugebiet Kleineschholz im Stühlinger schon 2025 150 sozial geförderte Wohnungen bezugsfertig sind, ist fraglich. Doch selbst mit 1.200 sozial gebundene Mietwohnungen, die im neuen Stadtteil Dietenbach bis 2031 entstehen sollen, den 500 Sozialwohnungen in Kleineschholz und noch einigen sozial gebundenen Wohnungen in den Baugebieten Zinklern (Lehen), Höhe Zähringen, Hinter den Gärten (Tiengen), und Niedermatten (Waltershofen) würde man 2031 wahrscheinlich noch nicht einmal das schlechte Sozialwohnungsniveau aus dem Jahr 2015 erreichen. Und das obwohl in Freiburg aufgrund der sehr hohen Einkommensgrenze von 51.000 € Jahreseinkommen, die einer Einzelperson in Baden-Württemberg immer noch ermöglichen einen Wohnberechtigungsschein zu bekommen, schätzungsweise mindestens die Hälfte der Bevölkerung Anrecht auf eine Sozialwohnung hätten. Die erwähnten kleineren Baugebiete zeigen auch ein weiteres Problem. Hier kalkuliert die Stadtverwaltung mit Sozialwohnungen nur auf der sogenannten Abtretungsfläche, die lediglich 20% bzw. 10 % der jeweiligen Fläche ausmacht. Warum ist es in Freiburg immer noch so leicht, sich von der Verpflichtung freizukaufen bei Neubauprojekten 50 % Sozialwohnungen zu bauen?

Zum Rückgang der Sozialwohnungen erklärt SPD Stadträtin Julia Söhne u.a:

"Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund werden wir nochmal bestärkt, gegen den Verkauf der Sulzburgerstr. zu stimmen."

(FK)