12. Tag im Mordprozess gegen Hussein K. und Nachtrag zum 11ten: Aus Wahrscheinlichkeiten werden Tatsachen in der Berichterstattung

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Aus Wahrscheinlichkeiten werden Tatsachen in der Berichterstattung

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Bildgebende Medien in Erwartung des Angeklagten Hussein K. am 5.9.2017
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Keine (all rights reserved)
Quelle: 
RDL 2017

Am gestrigen Dienstag ging der Mordprozess gegen Hussein K. vor dem Landgericht Freiburg weiter, trotz eines Suizidversuchs des Angeklagten. Ziel unserer Berichterstattung bei Radio Dreyeckland ist es insbesondere, den Prozess und die Berichterstattung anderer Medien kritisch zu begleiten. Denn dieser Fall erhielt offensichtlich deswegen bundesweit mehr Aufmerksamkeit als andere Fälle von Mord und Vergewaltigung, weil der Beschuldigte ein Asylbewerber ist.

Auch den gestrigen Prozesstag hat Michael für Radio Dreyeckland beobachtet. Mit ihm sprach Matthieu im Morgenradio.

Im Interview geht es hauptsächlich um die Vernehmung einer Biologin des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamts. Ihre gutachterliche Stellungnahme wertete auch die Spuren an den Fahrrädern aus. Auf Nachfrage u.a. von RDL räumte sie ein, dass am aufgefundenen mutmaßlichen Fahrrad des Opfers keine verwertbaren DNA-Spuren gefunden wurden. Weshalb diese Tatsache im Gegensatz zu "Misch" -Spuren vom Angeklagten und Maria L. am vom Angeklagten  genutzten Straub-Bikingrad nicht in die öffentliche Verhandlung eingeführt wurde, verwunderte nicht nur den RDL-Prozessbeobachter. Weniger verwunderlich ist allerdings der Umstand, dass dies in der Berichterstattung des Print-Monpolhauses der Region nicht auftaucht. Dessen Publikatonsmarschlinie hat sich schon des öfteren eher darauf kapriziert, seine eigenen und in der Öffentlichkeit existierende Ressentiments durch Umdeutung von blossen Wahrscheinlichkeiten - z.b. des Alters - in unumstössliche Tatsachen zu bedienen. (kmm)